Ach, Frau Schwarzer… Bei Bild.de lamentierte
die zur Gerichtskolumnistin avancierte Frauenrechtlerin gestern: »Ein
männlicher Angeklagter ist gesellschaftlich, medial, ja sogar
juristisch viel stärker als so eine weibliche Nebenklägerin.« Das ist
natürlich Humbug. Für jene, die die 43 Verhandlungstage im Fall
Kachelmann einigermaßen unvoreingenommen verfolgt haben, war der
Freispruch des Wettermoderators nur folgerichtig. Nicht, weil der
Prozess
Einen "Freispruch zweiter Klasse" kennt unser Recht
nicht, da mag sich die Wendung auch noch so großer Beliebtheit an
deutschen Stamm- und Stehtischen erfreuen. Justitia ist es egal, ob
ein Angeklagter die Tat zweifelsfrei nicht begangen hat oder ob der
Vorwurf lediglich nicht beweisbar ist: Unschuldig ist unschuldig, ein
Freispruch aus Mangel an Beweisen ist keinen Deut schlechter als das
First-Class-Ticket in die Freiheit, das den Vorwurf komplett vom
Tisch fegt. Theoretis
DONAUKURIER-Kommentar zum Urteil im Fall
Kachelmann: Dass der Hallodri aus der Schweiz gern den Don Juan
spielte, ist moralisch zu verurteilen. Aber kein Fall für den
Staatsanwalt. Und warum hätte sich der Wetterfrosch denn mit Gewalt
nehmen müssen, was ihm viele Freundinnen über Jahre hinweg – auch das
mutmaßliche Opfer – freiwillig gaben? Traurig nur, dass dieses
Justizspektakel für viele Frauen zur Hemmschwelle werden könnte, eine
Vergewaltigung anzuze
Freispruch für Kachelmann – jedes andere Urteil
hätte überrascht. Spätestens seit den Plädoyers von
Staatsanwaltschaft und Verteidigung war klar, wie dünn die Beweislage
in dem Vergewaltigungsprozess geblieben ist. Bis dahin konnten wir
noch annehmen, es gäbe unbekanntes Material aus den
nicht-öffentlichen Phasen des Prozesses, deutlichere Einschätzungen
durch Sachverständige etwa oder entscheidende Aussagen von Zeuginnen.
Doch so war es nic
Die Wahrheit im Fall Kachelmann kennen nur zwei
Menschen: Kachelmann selbst und seine ehemalige Lebensgefährtin. Ein
Teil der Öffentlichkeit hingegen glaubte sie schon vor und während
des Prozesses zu kennen. Die Vor-Urteile waren längst gefällt. Die
Unschuldsvermutung während des Verfahrens oder ein "im Zweifel für
den Angeklagten" – solche Kategorien schien es für das öffentliche
Tribunal nicht zu geben. Das Gericht hingegen musste si
Das ist kein Freispruch zweiter Klasse, sondern:
Freispruch. Und dieser Freispruch war zwingend geboten. Es mag sein,
dass Kachelmann seine frühere Geliebte vergewaltigt hat, es mag sein,
dass er sie mit einem Messer bedrohte und würgte, mag alles sein –
aber bewiesen werden konnte es trotz aller Gutachten und
Expertenanhörungen nicht. Allein darauf kommt es an.
Der WDR Hörfunk überträgt den folgenden Festakt über die
Mittelwellen-Sender Bonn (774 kHz) und Langenberg (720 kHz) sowie im
Internet (www.wdr.de/radio/home/webradio) und im Digitalradio
(WDR-Event):
Donnerstag, 02.06.2011
11:15 Festakt zur Verleihung des Internationalen Karlspreises zu
Aachen
Preisträger: Jean-Claude Trichet, Präsident der Europäischen
Zentralbank
Laudatio: José Manuel Barroso, Präsident der EU-Kommission
Er ist der Mann mit den 1000 Gesichtern. Oliver
Michael Dittrich, bekannt als Olli Dittrich. – Als Comedian, Musiker,
Schauspieler und Entertainer hat er sich einen Namen gemacht. Der
54-Jährige verbindet Humor mit Schauspiel und ist eine Marke in der
deutschen Fernsehlandschaft.
Zu seinen großen Vorbildern zählt Loriot. Mit ihm teilt Olli
Dittrich die Gabe, Menschen zu beobachten. Bei der Verwandlung in
andere Figuren will er diese so zeigen, wie sie im wirklichen Leben
Wer hätte das gedacht? Ein Großteil des Prozesses gegen Jörg
Kachelmann wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt. Wer
das Verfahren in manchen Medien verfolgt hat, könnte auch zu der
Ansicht gelangt sein, die Reporter seien zu jeder Minute dabei
gewesen. Nicht wenige in diesem "Publikum" dürften sich ihr Urteil
gebildet haben, noch bevor die Richter heute ein Urteil sprechen.
Seine Entwürfe nennen sich "Piscator Table" oder "Berliner
Hocker". Le Van Bo erfindet für seine Möbel Markennamen, die zu
Klassikern der Designgeschichte passen könnten. Vielleicht gehören
seine simplen und billigen Vierkantkreationen eines Tages sogar dazu
– weil sie zeigen, wie aus minimalen Mitteln kreative Lösungen
gezaubert werden können.
Ist das zynische Eigen-PR eines Gestalters auf Kosten der Armen