Von den neun Kindertransporten, mit denen allein der Brite
Nicholas Winton zwischen November 1938 und September 1939 fast 700
zumeist jüdische Kinder aus dem Machtbereich der Nazis hinaus in sein
Heimatland brachte, kamen nur acht an: Über das Schicksal des letzten
Transports berichtet am Dienstag, 20. Januar 2015, 21.00 Uhr,
zunächst das ZDF-Magazin „Frontal 21“. Die 45-minütige Dokumentation
über „Tomys letzte Reise – Kinderflucht aus Hitlers Reich“ ist am
Sonntag, 25. Januar 2015, 21.00 Uhr, in ZDFinfo erstmals zu sehen.
„Frontal 21“-Autor Ulrich Stoll und Filmemacher James Pastouna
hatten schon im Oktober 2013 in dem ZDF-Investigativ-Magazin über die
„Rettung vor dem Holocaust“ durch die Kindertransporte nach England
berichtet. Bei der damaligen Recherche wurde den Autoren klar: Es gab
noch einen weiteren von Nicholas Winton organisierten Zug, der mit
251 Kindern besetzt war, über dessen Verbleib der heute 105-Jährige
aber nichts sagen konnte. Weitere intensive Nachforschungen
ermöglichen nun, das tragische, noch nicht bekannte Schlusskapitel
der Kindertransporte zu beleuchten.
Am 1. September 1939 sollten der elfjährige Tomy Prager und 250
weitere jüdische Kinder aus dem von den Deutschen besetzten Prag
abreisen. Evelina Prager, Tomys achtjährige Schwester, war mit
Nicholas Wintons Hilfe im Sommer 1939 nach England emigriert und
wartete auf ihren älteren Bruder. Doch an dem Tag, als Tomys Zug
losfahren sollte, griff Deutschland Polen an und schloss alle Grenzen
seines Machtbereiches. Tomy und 250 Kinder saßen in der Falle.
Der Film folgt ihren Spuren und dokumentiert das Schicksal der
Familie Prager stellvertretend auch für all die anderen Kinder des
letzten Zuges. Evelina Prager fand nach 75 Jahren den Mut, über das
Schicksal ihrer Familie zu sprechen und aus den Briefen vorzulesen,
die ihre Familie ihr nach England schickte – bis zur Deportation in
die Vernichtungslager der Nazis.
Mit Blick auf den 70. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung berichtet
ZDFinfo am Sonntag, 25. Januar 2015, 19.30 Uhr, in Erstausstrahlung
über ein weiteres Kinderschicksal im Holocaust: „Die letzten
Zeuginnen – Vom Überleben in Auschwitz“ heißt der Film über die
Schwestern Renate Lasker-Harpprecht und Anita Lasker-Wallfisch. „ML
mona lisa“-Redaktionsleiterin Sibylle Bassler zeichnet den Weg der
beiden, die als junge Mädchen zunächst in die Hölle von Auschwitz und
danach ins Lager Bergen-Belsen deportiert worden waren, nach. Anita
war damals 17, ihre Schwester Renate 19 Jahre alt. Anita entging
knapp der Gaskammer, weil sie als Cellistin im „Mädchen-Orchester“
dringend gebraucht wurde.
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