DER STANDARD – Kommentar: „Schuld und Unmut“ von Andreas Schnauder

Sie heißen Mandarin, Omega, Ferint oder Astropolis,
sind Briefkästen oder Konten in Delaware, Liechtenstein, der Schweiz
oder Zypern. Die Personen, denen die darauf geparkten Gelder
zugeordnet werden, sind in Österreich ebenso berühmt wie berüchtigt:
Walter Meischberger, Peter Hochegger, Ernst Karl Plech und Karl-Heinz
Grasser. Justiz, Untersuchungsausschuss und investigative
Journalisten haben allerlei Ungereimtheiten ans Tageslicht gebracht,
die den Schluss nahelegen,

„DER STANDARD“-Kommentar: „Romney ruft die Enttäuschten“ von Christoph Prantner

Es gibt zwei wichtige Messpunkte, die über den
Verlauf eines US-Präsidentschaftswahlkampfes Auskunft geben: die
Reden der Kandidaten auf den Nominierungsparteitagen und ihr erstes
Duell vor Millionen von Fernsehzuschauern.

Mitt Romney hat seinen ersten Test ganz passabel bestanden. Er
hielt eine alles in allem gute Rede. Sie war angenehm im Ton und dazu
hinreichend vage, um Wähler, die auch bei Inhalten aufhorchen, nicht
zu verstören. Dabei wirkte der republikanische
Pr&a

„DER STANDARD“-Kommentar: „Der geleugnete Antisemitismus“ von Alexandra Föderl-Schmid

Der Auftritt von Heinz-Christian Strache im
ORF-Sommerinterview war mehr als der Tatbestand, die Politiker für
dumm verkaufen zu wollen: Antisemitische Bilder zeichnen zu lassen,
gleichzeitig diese aber zu leugnen. Wiederholt befand Strache:
"Keiner kann hier Antisemitismus entdecken." Und: "Hier sieht man
keinen Davidstern." Gemeint war eine von Strache gepostete
Karikatur, die das Zerrbild eines reichen, feisten Juden zeigt – mit
Hakennase und Davidstern an den Mansche

„DER STANDARD“ zur Sperre für Dinko Jukic: „Kein mildernder Umstand“ von Fritz Neumann

Das muss schon eine echte Sportnation sein, die es
sich leisten kann, einen Olympiavierten zu sperren. Könnte man sagen
nach dem Urteil gegen den Schwimmer Dinko Jukic, der vom unabhängigen
Verbandsgericht wegen der Beleidigung von Funktionären für zehn
Monate unbedingt und zwei Monate auf Bewährung gesperrt wurde. Doch
natürlich ist Österreich keine echte Sportnation, das Land blieb bei
den Olympischen Spielen bekanntlich ohne Medaille. Der vierte Platz
von Ju

„DER STANDARD“-Kommentar: „Zeit für eine Neutralitätsdebatte“ von Eric Frey

Wenn in den kommenden fünf Monaten die Österreicher
tatsächlich das Für und Wider eines Berufsheers ernsthaft
diskutieren, dann wird ihnen einen Blick zu den europäischen
Nachbarn nicht erspart bleiben. Dieser bietet Munition für beide
Seiten: Einerseits gibt es nur noch wenige Länder in der EU, die an
der allgemeinen Wehrpflicht festhalten. Und dieser Trend hat gute
Gründe: Die alte Volksarmee, die das Heimatland gegen äußere Feinde
verteidigt,

„DER STANDARD“-Kommentar: „Wie dieÖVP ihr Gesicht verliert“ von Conrad Seidl

Es gibt viele und gute Argumente für die
Abschaffung der Wehrpflicht – sie sind derzeit in der SPÖ
mehrheitsfähig. Es gibt auch ähnlich viele und ähnlich gute
Argumente, die Wehrpflicht beizubehalten – in der ÖVP_folgt man eher
diesen. Und zwar immer dann besonders gerne, wenn sich das
Bundesheer wieder einmal bei einem Hilfseinsatz bewährt hat.

Für die Abhaltung einer Volksabstimmung über die Wehrpflicht gibt
es viel weniger Argumente – und nur

„DER STANDARD“-Kommentar: „Zürich-Ableger statt Weltschauplatz“ von Andrea Schurian

Schöne Perlen ergeben nicht zwangsläufig eine schöne
Perlenkette. Und die Aneinanderreihung von – durchaus hochkarätigen
– Veranstaltungen macht keinen feingestimmten Festspielsommer. Das
ist eine der Erkenntnisse nach Alexander Pereiras erster
Salzburg-Saison. Und dass die Festspiele, allen Krisen zum Trotz,
offenbar in einer Geldblase schwimmen. Sonst würde Pereira, der arg
viel über Finanzen und nur wenig zur Kunst sagt, Wiederaufnahmen
kostspieliger Produktionen

„DER STANDARD“-Kommentar: „Politisches Urteil im besten Sinne“ von Petra Stuiber

Anders Behring Breivik nahm das Urteil
des Osloer Strafgerichtes mit sichtlicher Genugtuung auf. Auch ohne
persönliche Betroffenheit konnte einem bei dem schiefen
Genugtuungs-Grinser des nun erstinstanzlich verurteilten
Massenmörders die Galle hochkommen. Das Gericht hat ein Urteil
gefällt, das den Angeklagten offensichtlich zufriedenstellt: voll
schuldfähig, daher Höchststrafe. Damit erfüllt es Breiviks
Bedürfnis, sich selbst als "politischer Gefangener&q

„DER STANDARD“-Kommentar: „Aufbruch sieht anders aus“ von Alexandra Föderl-Schmid

Wolfgang Waldner wollte nicht mehr so viel reisen,
Reinhold Lopatka wieder in die Regierung. Beide Wünsche sind
erfüllt. Ob sich Waldner damit wirklich einen Gefallen getan hat,
das wird er sich vermutlich selbst fragen, wenn er seine Touren
durch Kärntner Lokale macht. Man kann sich den zurückhaltenden,
gewandten früheren Leiter des Österreichischen Kulturforums in New
York, der zudem elf Jahre das Wiener Museumsquartier geleitet hat,
so gar nicht in der Rolle des

DER STANDARD-Kommentar: „Die Mär vom Aschenputtel Europas“ von Eric Frey

Das Gefühl, dass das Leben immer teurer wird und das
Geld nicht reicht, ist weitverbreitet. Aber glaubt wirklich
irgendjemand, dass Österreicher quer durch alle Einkommenschichten
heute um fast ein Drittel ärmer sind als vor der Euro-Einführung?
Dass also unser Lebensstandard in den zehn Jahren von 2000 bis 2010
so drastisch gesunken ist, dass wir heute wieder auf dem Niveau der
Siebzigerjahre angelangt sind? Das ist die Aussage jener Studie der
Schweizer Großbank UBS,

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