Gleich zwei Grimme-Preise gehen an „Altersglühen –
Speed Dating für Senioren“. Der Fernsehfilm mit Starbesetzung,
darunter Senta Berger und Mario Adorf, wird neben dem Publikumspreis
auch in der Kategorie Fiktion ausgezeichnet. Die beiden
Dokumentationen „Camp 14“ sowie die Doku-Reihe „Akte D“ konnten sich
im Wettbewerb Information und Kultur durchsetzen. 1LIVE-Wellenchef
Jochen Rausch erhält stellvertretend für die WDR-Innovationsredaktion
einen Grimme-Preis für die WDR-Reihe „Mr. Dicks – Das erste wirkliche
subjektive Gesellschaftsmagazin“. Die „Besondere Ehrung“ geht an die
WDR-Journalistin Ina Ruck für ihre langjährige Tätigkeit als
ARD-Auslandskorrespondentin in Moskau und Washington. Insgesamt kann
sich der WDR bei der 51. Verleihung der Adolf-Grimme-Preise über
sechs Auszeichnungen freuen.
WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn: „Mit zwei Dokumentationen,
einem Fernsehfilm und einer Unterhaltungssendung wird der WDR gleich
in mehreren Kategorien ausgezeichnet – dazu kommt die besondere
Ehrung für unsere Korrespondentin Ina Ruck und ihre herausragende
Auslandsberichterstattung. Bei –Mr. Dicks– freut mich besonders, dass
hier mit Jochen Rausch erstmals ein Radiomann den begehrten Preis
erhält. Mit ihm werden auch die Innovationsbereitschaft und das
crossmediale Zusammenspiel von Fernsehen, Radio und Internet im WDR
ausgezeichnet.“
1LIVE-Wellenchef Jochen Rausch erhält den Grimme-Preis
stellvertretend für die WDR-Innovationsredaktion und den Input von
1LIVE für die WDR-Reihe „Mr. Dicks – Das erste wirklich subjektive
Gesellschaftsmagazin“. Das Format wurde als crossmediales Projekt für
Einsfestival, das Netz und 1LIVE entwickelt und ist eine Produktion
des WDR in Zusammenarbeit mit der Kölner Bildundtonfabrik btf
(WDR-Redaktion: Julia Thiel). Gemeinsam mit Jochen Rausch werden auch
Philipp Käßbohrer, Matthias Murmann und Thilo Jahn von der btf
ausgezeichnet. Die Jury sieht das crossmediale Projekt als ein
Beispiel dafür, „wie das neue digitale Jugendangebot von ARD und ZDF
vorhandene Kreativität in den öffentlich-rechtlichen Anstalten nutzen
könnte. Hier hat es funktioniert. –Mr. Dicks – Das erste wirklich
subjektive Gesellschaftsmagazin– ist eine sehr willkommene Zumutung“.
Der mit animierten Zeichnungen illustrierte Dokumentarfilm „Camp
14″ von Marc Wiese erzählt die Stationen des dramatischen Lebenswegs
von Shin Dong-huyk, der in einem nordkoreanischen Lager geboren wurde
und dem die Flucht gelang. Dabei berichtet er über die
Menschenrechtsverletzungen, die er im Lager selbst erlitten oder
beobachtet hat (Redaktion: Sabine Rollberg, WDR / ARTE, und Stefan
Baudissin, BR). Die Jury: „Es gibt Momente in diesem Film, wo das
Unsagbare auf unerhörte Art Raum greift und nicht nur der Protagonist
mit seinen Gedanken und Erinnerungen allein ist. Das sind dichte und
sprachlos machende Szenen.“
Die dreiteilige Dokumentationsreihe „Akte D“ nimmt die Zuschauer
mit auf Spurensuche in die Vergangenheit und beleuchtet historische
Entwicklungen der letzten 100 Jahre, deren Spuren noch heute sichtbar
sind. Die Serie räumt so mit Mythen und Glorifizierungen dieser
Zeitepoche auf (Redaktion: Beate Schlanstein und Thomas Kamp, WDR
sowie Astrid Harms, BR und Martin Hübner, MDR). „–Akte D– bricht
radikal mit dem Geschichtsklitterungsentertainment des Mainstreams.
So gelingt es, ein geschichtliches Kontinuum herzustellen: Strukturen
der Gegenwart als geschichtlich bedingte zu entlarven. Das Ergebnis
ist klug, sachorientiert, unaufgeregt, konzentriert – und
preiswürdig“ so die Jury.
Im Wettbewerb Fiktion / Spezial werden Jan Georg Schütte
(Buch/Regie) und Ulf Albert (Schnitt) für den Fernsehfilm
„Altersglühen – Speed Dating für Senioren“ ausgezeichnet. 13 ältere
Menschen begeben sich auf Partnersuche und treffen sich zu einem
sogenannten Speed Dating. Das Besondere an der Produktion: Die Arbeit
erfolgte ohne Drehbuch, jeder Schauspieler kannte nur die Biografie
seiner eigenen Figur. Das außergewöhnliche Fernsehfilmprojekt wurde
mit einem Star-Ensemble, darunter Mario Adorf, Senta Berger, Michael
Gwisdek, Matthias Habich, Christine Schorn und Angela Winkler,
realisiert. „Nein, das ist keine durchgeschriebene Geschichte, nein,
das sind keine festgelegten Figuren, nein, die Dramaturgie wirft
keine stereotypen Rettungsringe. Der Autor und Regisseur Jan Georg
Schütte und sein Editor Ulf Albert wagen das Experiment, die
Schauspieler werden ohne Skript ins Offene entlassen, eingeladen“, so
die Jurybegründung. „Altersglühen“ ist eine Koproduktion von WDR und
NDR für das Erste. Produziert wird der Fernsehfilm von Riva
Filmproduktion GmbH. Produzent ist Michael Eckelt. Die redaktionelle
Verantwortung liegt bei Lucia Keuter (WDR) und Sabine Holtgreve
(NDR).
„Altersglühen“ erhält zudem den Publikumspreis der Marler Gruppe.
„13 hochkarätige Schauspielerpersönlichkeiten haben sich auf das
außergewöhnliche Experiment eingelassen ohne Drehbuch zu spielen,
einfach zu improvisieren. Dabei herausgekommen ist großes, gelungenes
Fernsehen, das viel Spaß und Lust auf mehr gemacht hat“, so die
Begründung.
Fotos unter www.ard-foto.de
Pressekontakt:
WDR Presse und Information
Kristina Bausch
Tel. 0221 220 7118
kristina.bausch@wdr.de
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