VPRT Mitgliederversammlung 2014

– Konvergente Medienregulierung für TV und das
Wettbewerbsverhältnis von Privatradio zur ARD sind wichtige
Arbeitsschwerpunkte im neuen Jahr
– Positive Bilanz zur geglückten stärkeren Ausrichtung des VPRT
als Wirtschaftsverband und „Schlüsselbranche“

Auf der heutigen Mitgliederversammlung des Verbandes Privater
Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) in Berlin zog der für zwei
weitere Jahre bestätigte Vorstandsvorsitzende Dr. Tobias Schmid eine
positive Bilanz der Verbandsarbeit im vergangenen Jahr. Insbesondere
sei es gelungen, die als Ziel erklärte stärkere Positionierung des
Verbandes auch als Wirtschaftsverband umzusetzen: „Die
Kreativindustrie steht als Schlüsselbranche für Vielfalt und
Wirtschaftskraft. Der VPRT konnte wichtige Impulse für eine
konvergente Regulierung setzen und hat sich zudem als zuverlässiger
Absender von Branchendaten und ihrer Einordnung fest etabliert.“ Der
private Rundfunk insgesamt setze jährlich über 10 Milliarden Euro um,
darüber hinaus ergeben sich Effekte für vor- und nachgelagerte
Branchen.

Vor diesem Hintergrund kritisierte Schmid Bestrebungen von Teilen
der Bundesregierung, sich für Werbeverbote und -einschränkungen von
legalen Produkten und Dienstleistungen auszusprechen. Aktuell hatten
BMF und BMJV differenzierte Werbeverbote im sog.
Kleinanlegerschutzgesetz vorgeschlagen, die nun im Parlament
diskutiert werden. Schmid: „Pläne für Werbebeschränkungen sind ein
Angriff auf die soziale Marktwirtschaft insgesamt. Legale Produkte
müssen auch legal beworben werden können. Werbung sorgt für
Auswahlfreiheit und Produktvielfalt und hat damit einen besonderen
Wert.“ Schmid appellierte an die Politik, einschränkenden
Überlegungen eine klare Absage zu erteilen.

Der neugewählte Vorsitzende des Fachbereichs Fernsehen und
Multimedia im VPRT, Julian Geist, stellte das wichtige Ziel der
Umsetzung einer konvergenten TV-Regulierung heraus. Hier hätten
sowohl der Runde Tisch in Bayern als auch ein Länder-Gutachten mit
der Abgrenzung Medien-/Kartellrecht sowie der Plattformregulierung
die richtigen Themen adressiert. Bund und Länder müssten diese nun
schnell durch die Einrichtung der im Koalitionsvertrag vorgesehenen
Kommission auf höchster politischer Ebene angehen: „Wir brauchen
einen konvergenten Rahmen für konvergente Geschäftsmodelle. Der Markt
wartet nicht auf die föderale Regulierung. Fairer Wettbewerb mit
zunehmend internationalen Playern setzt einen liberalen und gerechten
Ordnungsrahmen voraus. Das ist in erster Linie ein
wirtschaftspolitisches Thema“, so Geist.

Klaus Schunk, weiterhin Vorsitzender des Fachbereichs Radio und
Audiodienste im VPRT, stellte die Wettbewerbsbedingungen zum
ARD-Radio in den Mittelpunkt. Der VPRT hat hierzu u. a. seine
Forderung für eine Harmonisierung der ARD-Radiowerbung auf 60 Minuten
nach dem NDR-Modell bekräftigt. Schunk warnte auch davor, dass der
neue Jugend-Onlinekanal von ARD und ZDF dazu genutzt werden könnte,
diese Angebote crossmedial zu vernetzen oder sogar zu einem quasi
bundesweiten Angebot zusammenzuführen: „Das würde die zunehmende
Schieflage im dualen Radiosystem noch weiter verstärken. Das Angebot
bedarf inhaltlicher Grenzen“, so Schunk. Privatradio werde in 2015
zudem eine Radio-Agenda formulieren, die auch den Zugang und die
Auffindbarkeit auf digitalen Plattformen zum Gegenstand habe.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde die umfassende
Themenvielfalt aller im VPRT vertretenen Segmente erörtert. Die
Angebote der Mitgliedsunternehmen erstrecken sich von klassischen
Radio- und TV-Programmen über Webradio, Video-on-Demand, Online- und
Mobileportale bis hin zu Smart Radio und Smart-TV-Applikationen. Ein
Überblick zu allen Themen findet sich im parallel veröffentlichten
Jahresbericht unter www.vprt.de/jahresbericht-2014.

Über den VPRT:

Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels – national und
auf EU-Ebene.

Pressekontakt:
Pressesprecher
Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH,
Tel.: 030/39880-101,
Email: schultz@schultz-kommunikation.de

Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.

Stromstraße 1, 10555 Berlin
Rue des Deux Eglises 26, B-1000 Bruxelles – Büro Brüssel

T | +49 30 3 98 80-0, F | +49 30 3 98 80-148
E | info@vprt.de
www.vprt.de

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