Studie belegt deutliche Unterschiede zwischenöffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern – Programmanalyse 2014 des Instituts IFEM

Das Institut IFEM, Köln, hat die neueste Ausgabe
seiner jährlichen Programmanalyse der fünf führenden deutschen
Fernsehsender ARD/Das Erste, ZDF, RTL, Sat.1 und ProSieben vorgelegt.
Die Studie bestätigt auf Basis des Programmjahrs 2014 die seit Jahren
robuste und zugleich differenzierte Angebotskonstellation mit
typischen Unterschieden zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten
Hauptprogrammen. Das Erste und das ZDF unterstreichen mit ihren
Informationsanteilen von knapp unter bzw. deutlich über 40 Prozent
auch im intensiven Sportjahr 2014 ihre Rolle als führende
Informationsanbieter im Vergleich mit den Privatsendern RTL (23 %),
Sat.1 (14 %) und ProSieben (8 %). Die Privatsender hatten erneut das
umfangreichste Angebot an Unterhaltungssendungen.

Insbesondere wegen der Olympischen Winterspiele und der
Fußball-Weltmeisterschaft waren bei ARD/Das Erste und dem ZDF die
Sportanteile 2014 etwas höher als im Vorjahr (8 bzw. 6 %). RTL hatte
einen Sportanteil von gut 1 Prozent (u.a. Formel 1). Bei den anderen
beiden Sendern fand Sport in sehr geringem Umfang (Sat.1) bzw. gar
nicht statt (ProSieben).

Bei RTL ist der Fictionanteil gesunken, dafür nahmen die
Sendezeitanteile der nonfiktionalen Unterhaltung und der Werbung
tendenziell zu. Das Schwergewicht des Sat.1-Programms lag 2014 noch
deutlicher als im Vorjahr auf den Unterhaltungsangeboten.
Charakteristisch für Sat.1 ist auch, dass inzwischen der Werbeanteil
(16 %) den Informationsanteil um 2 Prozentpunkte übertrifft.
ProSieben distanzierte sich 2014 durch Ausbau seines Fictionangebots
weiter von allen anderen untersuchten Sendern. Der Fictionanteil war
bereits in den Vorjahren stetig gewachsen und wurde 2014 um weitere 5
Prozentpunkte auf 61 Prozent der Gesamtsendezeit erhöht. Gegenläufig
sank der Informationsanteil auf 8 Prozent der Gesamtsendezeit.

Das Erste und das ZDF bestritten etwa drei Viertel ihres
Fictionangebots mit deutschen Produktionen oder Koproduktionen,
US-Importe überwogen bei RTL (51 %), Sat.1 (79 %) und insbesondere
bei ProSieben (93 %). Die schon in den Vorjahren starke
Amerikanisierung der Fictionunterhaltung bei ProSieben nahm nach 2012
auch bei Sat.1 zu, wo deutsche Produktionen im Jahr 2014 nur noch 16
Prozent der Sendezeit für Fictionangebote ausmachten.

Die Hauptergebnisse der Programmanalyse 2014 wurden in der
Fachzeitschrift „Media Perspektiven“, Heft 3/2015
(www.media-perspektiven.de), veröffentlicht. Weitere Ergebnisse, vor
allem zu Inhalten und Akteuren im nonfiktionalen Programm der
Fernsehsender, werden im Sommer 2015 publiziert.

Pressekontakt:
IFEM Institut für empirische Medienforschung
Riehler Straße 21
50668 Köln
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Fax: 0221-7325945
E-Mail: daten@ifem.de
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