DER STANDARD-Kommentar: „Es ist nur noch tragisch“ von Alexandra Föderl-Schmid

Thomas Bernhard kann sich bestätigt fühlen:
"Österreich selbst ist nichts als eine Bühne" und das Land eine
"Weltkomödie". Das zeigt sich an diesem Wochenende, wenn
Bundeskanzler Werner Faymann mit Conchita Wurst auftritt. Sollte er
das sogar auf dem berühmten Balkon tun, werden die Erinnerungen an
Bruno Kreiskys Inszenierung mit Karl Schranz wach. Ein paar schöne
Fernsehbilder wird es geben, denn der ORF überträgt dieses Ereignis

DER STANDARD-Kommentar: „Regierung mit Bart“ von Michael Völker

Österreich als Hort der Freiheit und Toleranz, ein
Leuchtturm der gegenseitigen Wertschätzung. Ein schwarzer Fußballer
als gefeierter Star, eine Drag Queen gewinnt für Österreich den Song
Contest, beide gelten als Nationalhelden. Mit bewundernder
Anerkennung blickt das liberal gesinnte Ausland auf unser kleines,
liebes Land. Die Euphorie um Conchita Wurst verstellt allerdings die
Sicht auf die Wirklichkeit: Österreich ist keineswegs so tolerant,
wie es viele gerne

DER STANDARD-Kommentar: „Das Drama um Entwicklungshilfe“ von Julia Herrnböck

Das Trauerspiel um die Entwicklungshilfe (EZA) läuft
in Österreich immer nach ähnlichem Drehbuch ab: Die Regierung
beteuert im Vorfeld, sich der Tragweite und strategischen Bedeutung
von Entwicklungshilfe bewusst zu sein. Kürzungen soll es daher keine
geben, es folgen die Lobgesänge, dass Österreich endlich einen
anderen Kurs einschlägt.

Dann, zweiter Akt, brodeln die ersten Gerüchte um Einsparungen
entgegen den Versprechungen. Der jeweilige Finanzmini

DER STANDARD-Kommentar: „Keine Erfolgsgeschichte“ von Andrea Schurian

So richtig verblüfft die Nachricht vom Finanzdebakel
der Bundestheater nicht, höchstens die schwindelerregende Höhe des
Scherbenhaufens. Praktischerweise trägt an (fast) allem sowieso das
Burgtheater bzw. dessen Ex-Chef Matthias Hartmann die Hauptschuld.
Wobei das neue Burg-Tandem Karin Bergmann / Thomas Königstorfer nicht
unbedingt den Fairnesspreis des Jahres dafür einheimsen kann, in
seine erste Bilanz möglichst viele Rückstellungen und Risikovorsorgen

DER STANDARD-Kommentar: „Geld und Befindlichkeiten“ von David Krutzler

In Wahrheit geht es wie so oft ums Geld und um
persönliche Befindlichkeiten. Anscheinend ist bei Wiens Bürgermeister
Michael Häupl der Ärger darüber noch nicht verflogen, dass sich 2011
die Parteibasis gegen ihn aufgelehnt und ein Verbot des kleinen
Glücksspiels ab 2015 durchgesetzt hat. Damit gehen dem Stadtchef
künftig 55 Millionen Euro jährlich durch die Lappen. Häupl zündelte,
tat am Dienstag via Medien seinen Missmut über die Basisentsc

DER STANDARD-Kommentar: „Dem Shitstorm entgegensteuern“ von Gerald John

Erst den Leuten den Mund wässrig machen, dann sie
verhungern lassen: So speist die Regierung jene Wähler ab, die das
Versprechen der Steuersenkung ernst nahmen. Finanzminister Michael
Spindelegger will nicht, solange nicht Wirtschaftsboom,
Föderalismusreform oder ein anderes Wunder Geld in die Kasse spülen.
Kanzler Werner Faymann traut sich nicht, weil ein Insistieren auf
einer Vermögenssteuer zur Gegenfinanzierung den Koalitionsfrieden
gefährden könnte – auch,

„DER STANDARD“-Kommentar: „Republik der Vergreisten“ von Petra Stuiber

Wer sich von den jüngsten Vertröstungen des
Finanzministers in Sachen Steuerreform ärgern oder gar erschüttern
ließ, ist selbst schuld. Das war absehbar: Eine Senkung von welcher
Steuer auch immer können wir uns nicht leisten, werden wir uns in
dieser Legislaturperiode wohl auch nicht mehr leisten können, schuld
ist die Hypo, für die wir rein gar nichts können, und überhaupt –
jetzt gründen wir mal eine Arbeitsgruppe, die sich mit
Bür

DER STANDARD-Kommmentar: „Beamtenabbau“ von Conrad Seidl

Die Nachricht klingt gut – zumindest in den Ohren
derjenigen, die nicht bei der Republik Österreich beschäftigt sind:
Der Bund will laut aktuellem Stellenplan 682 Planstellen einsparen.
Man vermutet ja, dass weniger Beamte (und weniger
Vertragsbedienstete) auch weniger Bürokratie bedeuten.

Aber das stimmt eben nur teilweise: Zunächst heißt die Ankündigung
nämlich bloß, dass weniger Staatsdiener dieselbe Arbeit machen werden
wie bisher. Und diese Staa

DER STANDARD-Kommentar: „Angst vor Boulevard und Populisten“ von Alexandra Föderl-Schmid

Es gab ein bombastisches Feuerwerk, einen Händedruck
der Außenminister Deutschlands und Polens, Joschka Fischer und
Wlodzimierz Cimoszewicz, und die Ode an die Freude erklang. Entlang
der österreichisch-tschechischen Grenze wurden bei diversen kleineren
Festen die Nachbarn in der EU willkommen geheißen. Das war vor zehn
Jahren, als die EU am 1. Mai um acht Mitglieder aus Osteuropa sowie
Zypern und Malta anwuchs – die größte Erweiterung in der Geschichte.

Heut

DER STANDARD-Kommentar: „Mehr Krämerseele als Kreativgeist“ von Gerald John

Die erste – und einzige – Pointe war eine
Steilauflage für die Opposition. Wer "im Land der Berge" den
überzähligen Schuldenberg beklagt, braucht sich über Spott nicht zu
wundern, wenn selbiger gleichzeitig auf Rekordhöhe wächst. Danach
aber hat Michael Spindelegger das Publikum seiner Budgetrede, um es
positiv zu sehen, erfolgreich sediert: Weder bot er den Gegnern
Anlass für Aufwallungen, noch riss er die Seinen zu
Begeisterungsstürmen mit.

1 15 16 17 18 19 59