Anlässlich der Uraufführung ihres Stückes
„Mutti“ hat Schriftstellerin Juli Zeh Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) ein „infantiles Menschenbild“ vorgeworfen. „Sie geht nicht von
einem Durchschnittsbürger aus, der als Bürger angesprochen werden
möchte“, sagte Zeh (39) der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Freitagausgabe). Stattdessen spreche sie immer von „den
Menschen in unserem Land“, obwohl sie doch selbst auch ein Mensch in
diesem Land sei und die Bürger nicht ansprechen müsse, als seien sie
Kinder. Mit ihrem Pragmatismus sei Merkel eine „bequeme
Regierungschefin“, weil sie den Menschen signalisiere, dass sie sich
nicht anstrengen müssten. „Sie ist das politische Wellness-Programm“,
so Zeh, „aber das reicht für die Gegenwart nicht.“ „Mutti“, ein
Theaterstück der promovierten Juristin Zeh, wird am Abend
(Donnerstag) bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen uraufgeführt.
Die Kanzlerin wird sich die Aufführung nicht ansehen. Dafür fehle ihr
die Zeit, ließ sie über ihren Regierungssprecher erklären.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
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