Reiche Kinder – arme Kinder: Eltern unter Druck
Sie werden auf Händen getragen und zur Schule gefahren. Nach dem
Unterricht warten Nachhilfe, Reitstunde und Klavierunterricht auf
viele Kinder. Das Zuhause ist manchmal nur der „Boxen-Stopp“ zur
nächsten Aktivität. Dabei wollen die Eltern nur „das Beste“ für ihr
Kind.
Immer häufiger schlägt elterliches Engagement um in Übereifer.
Vater und Mutter werden zu „Helikopter-Eltern“, die einzig und allein
um ihr Kind kreisen. Aus Mitarbeit wird Einmischung, aus der
Partnerschaft mit Lehrern und Erziehern ein Grundsatzstreit darüber,
was gut ist für das Kind.
Auf der anderen Seite stehen die, die all das nicht haben: Kinder,
deren Eltern das Geld für Nachhilfe oder teure Hobbies fehlt. Kinder,
die – das beweisen Studien – von vornherein schlechter gestellt sind,
als ihre Altersgenossen aus begüterten und engagierten Elternhäusern.
Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander.
Auf Kosten der Chancengerechtigkeit in Deutschland. Auf Kosten des
Kinderglücks.
Welchen Ausweg gibt es? Heißt reich auch glücklich? Muss Armut
Kinder unglücklich machen? Über diese und andere Fragen diskutiert
Moderatorin Anja Heyde mit ihren Gästen:
– Undine Zimmer stammt aus einer Hartz-IV-Familie und hat es
geschafft, den Ar-muts-Teufelskreis zu durchbrechen,
– Professor Meinrad Armbruster von der Hochschule Magdeburg-Stendal
hat die Idee der „Eltern-AG“ entwickelt, die benachteiligte
Familien unterstützt,
– Gymnasialdirektor Josef Kraus hat seine Erfahrungen mit
„Helikopter-Eltern“ in einem heiß umstrittenen Buch
niedergeschrieben und
– Falkenberg, Sänger aus Halle und dreifacher Vater, setzt sich
dafür ein, Kindern ihre Freiräume zu lassen.
Gemeinsam mit ihren Gästen wollen Moderatorin Anja Heyde und
Bürgerreporter Alex Huth klären: Ab wann schießen gut gemeinte
Bemühungen um die eigenen Kinder übers Ziel hinaus? Wie kann man
Chancengleichheit auch für sozial benachteiligte Kinder er-möglichen?
Und sind reiche Kinder in Wirklichkeit arme Kinder – weil sie alles
haben und sich über nichts mehr freuen können? Gern können sich die
Zuschauer per Mail unter faktist@mdr.de an der Diskussion beteiligen.
Pressekontakt:
Bei Rückfragen: Thomas Ahrens, Telefon 0391/539 2121.
Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen