Bucherscheinung: Guyana: Faszination Fremdenlegion

Guyana: Faszination Fremdenlegion
Erneut ein faszinierendes Buch von Thomas Gast, der gekonnt und fesselnd über seine Zeit im Dschungelregiment der Fremdenlegion, der „Légion étrangère“ berichtet. Es ist aber nicht schlicht ein Buch über 2 Jahre Dienstzeit! Es ist ein packendes Buch, welches einen mitnimmt in die grüne Hölle, in das Leben außerhalb der Vorstellungskraft „Normalsterblicher“, in ein einmaliges Abenteuer. Gespickt mit zusätzlichen Anekdoten, Tagebuchauszügen, Berichten von Kameraden, Details über das 3.REI etc. ist dieses Buch jedem Interessierten unbedingt ans Herz zu legen.
Kurzweilig, interessant, fesselnd!
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Vorwort zum Buch von General Pierre CHAVANCY
« Sich dorthin begeben, wo andere niemals hingehen »
Guyana ist ein abenteuerliches Land. Ein Land das beeindruckt und in dem die moderne und fortschrittliche Technologie und eine seit der Vorgeschichte existierende unberührte und natürliche Umwelt Seite an Seite existieren. Es ist also ganz natürlich dass die Fremdenlegion, die einerseits hoch modern und andererseits tief mit ihrer Vergangenheit verankert ist, sich hier heimisch fühlt. Seit dem 11. September 1973, Datum an welchem das 3e régiment étranger d’infanterie aus Madagaskar hierher kam, haben die Legionäre dieses Land der Kontraste und der Extreme in dem jeder Schritt schwieriger ist als anderswo und in dem das Überleben im Detail liegt, zu ihrem eigenen gemacht. Selbst die Abgehärtesten unter ihnen erlernen in diesem Umfeld erneut die Bedeutung der Werte wie Demut und Geduld. Die jüngsten unter den Legionären formen hier ihren Charakter und entwickeln einen nie gekannten unvergleichbaren Leistungswillen, ohne diesen jedoch offen an den Tag zu legen, denn ihre Hartnäckigkeit und Ausdauer bleiben diskret unter Baumkronen verborgen, die kaum jemals vom Sonnenlicht durchbrochen werden. Selbst in einer Zeit in der das GPS existiert spielen sich ihre Aktionen in einem nahezu zeitlosen Umfeld ab, weit außerhalb der von Karten erfassten Gebiete. Als junger Zugführer war ich, wie auch der damals junge Legionär Thomas Gast, Teil dieser neu Angekommenen die dieses unvergleichbare menschliche Abenteurer erlebten, gleich derer die sich dorthin begeben, wo andere niemals hingehen, ein Abenteuer das einen Menschen ein Leben lang prägt. Um zu verstehen was uns vereint, muss man diese tiefe, einfache, geteilte und andauernde Freude am eigenen Leibe gespürt haben, einen dieser ein Meter hohen Grenzsteine an der brasilianischen Grenze zu finden, und dies nach einem einmonatigem schweren Marsch durch den Dschungel in totaler Autonomie. Um Begriffe wie Waffenbrüderschaft, Korpsgeist und Zusammenhalt deuten zu können muss man, wie wir , Guyana mehrere Wochen lang von Ost nach West zu Fuß durchquert haben, nass bis auf die Knochen vom ersten bis zum letzten Tag, nur der Marschkompasszahl folgend und als einzige Verbindung zur „Zivilisation“ eine „eigenwillige“, vom Geländerelief abhängige Funkverbindung. Eine behutsame Waffenbrüderschaft, welche Kameraden vereint die:
… mit geübten Auge eine Marschkompasszahl anpeilen und sich dabei nicht täuschen dürfen.
… eine Machete in der Hand, den Weg schlagen, hoffend und betend nicht auf ein Nest von Feuerfliegen zu stoßen.
… mit mindestens fünfzig Kilo Gepäck auf dem Rücken, den anderen folgen.
Glücklicherweise hat der stellvertretende Zugführer alles bis ins kleinste Detail kalkuliert und nichts vergessen. Dank sei an dieser Stelle Christian Bergerol ausgesprochen, meinem Stellvertreter damals!
Die Legionäre des „3e Etranger“ geben sich nicht damit zufrieden Guyana zu durchqueren um die Souveränität unseres Landes auf diesem Französischen Gebiet Südamerikas zu manifestieren: Der Sinn ihres Daseins ist auch die Überwachung und der externe Schutz des Raumfahrtzentrums Guayana, mit anderen Worten das strategische Interesse Frankreichs und Europas, und vielleicht sogar darüber hinaus. Der durchschlagende und wiederholte Erfolg der Europarakete Ariane und mittlerweile auch der Rakete Soyouz ist auch ein Erfolg der Fremdenlegion. Die Beine im Matsch und der Blick nach den Sternen gerichtet! Auch das steht „Monsieur Légionnaire“ sehr gut. Aber dennoch: der Linie treu, der seit der Gründung durch den Franzosenkönig Louis-Philippe vorherrscht, ist die Legion vor allem „eine kämpfende Einheit im Dienste Frankreichs“ und nach diesem Grundsatz profitieren die Legionäre seit langer Zeit von den geographischen Gegebenheiten um die Kampfausbildung sowie das Überleben im tropischen Regenwald zu trainieren. Die berühmte Dschungelkampfschule CEFE in Regina, weltweit anerkannt und gefürchtet, ist ein symbolträchtiger Ort an dem zunächst jeder mit sich selbst konfrontiert ist, wo aber nur der Kollektivgeist das … Zusammen … das Überleben garantiert und schließlich den Sieg bringt. Die technischen und taktischen Kenntnisse, tausend Mal geübt und wiederholt, werden raffinierter und feiner … ebenso wie die Silhouetten der Legionäre! Die alten und erfahrenen Truppen wissen: Drill und Schweiß sparen Blut! Danke, Thomas Gast, für dieses Buch voller Erinnerungen. Es steckt nicht nur Nostalgie darin, selbst wenn es von einer tollen Geschichte von Männern erzählt, die ständig in einer „ grünen Hölle“ agieren. Männer die mich stolz machten sie unter meinem direkten Befehl zu haben. Das Buch ruft die Vergangenheit hervor, aber auch die Gegenwart und die Zukunft denn das Abenteuer geht weiter und „ Monsieur Légionnaire“ bleibt ohnegleichen.
Vorwärts, immer weiter! Selva!
Broschiert: 340 Seiten
Verlag: Epee Edition (15. Oktober 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3943288196
ISBN-13: 978-3943288193

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