Gegen einen möglichen Transport des
hochradioaktiven Abfalls aus dem Forschungszentrum Jülich in die
amerikanische Nuklearanlage Savannah River Site regt sich Widerstand
in den USA. Einer der führenden Umweltaktivisten aus South Carolina,
Tom Clements, kritisiert im WDR-Magazin WESTPOL die Absicht der
Bundesregierung, die Castoren mit den abgebrannten Grafitkugeln aus
Jülich nach Savannah zu verschiffen. „Deutschland will die Probleme
mit seinem Atomabfall unbedingt auf die USA abwälzen“, erklärt er.
Clements bemängelt ferner, dass die privaten Betreiber und
Regierungsbeamte in den USA Geld mit dem Müll aus Deutschland
verdienen wollten. Er sagte WESTPOL weiter: „Es wird berichtet, dass
das ganze Projekt etwa eine Milliarde Dollar einbringen wird. Doch
das sollte nicht die Motivation sein, noch mehr Müll dorthin zu
schaffen, sondern wir wollen, dass das Gelände in Savannah von dem
Atommüll gesäubert wird, der jetzt schon da ist.“
In der vergangenen Woche hatte bereits die
Umweltschutzorganisation Greenpeace auf einer Pressekonferenz in
Berlin kritisiert, der geplante Transport der Atomkugeln in die USA
sei rechtswidrig. Die Jülicher Anlage sei kein Forschungs-, sondern
ein Leistungsreaktor gewesen. Deswegen verstoße eine Ausfuhr des
nuklearen Abfalls gegen das seit 2005 geltende
Wiederaufarbeitungsverbot im Ausland.
Die Bundesregierung hatte im April eine Absichtserklärung mit dem
US-Energieministerium über die Rücknahme der Brennelemente
unterzeichnet. Derzeit lagern die Kugeln noch auf dem Gelände des
Forschungszentrums. Da eine weitere Unterbringung vor Ort als
unsicher gilt, hatte die nordrhein-westfälische Atomaufsicht im Juli
die Räumung des Zwischenlagers verfügt.
Mit Quellenangabe WESTPOL (Sonntag, 21.09.2014, 19:30 Uhr) ab
sofort frei.
Pressekontakt:
Redaktion Landespolitik Fernsehen
Funkhaus Düsseldorf
Tel. 02 11/89 00-131
westpol@wdr.de
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