Rund 6,84 Millionen Menschen haben am Samstagabend 
das ZDF eingeschaltet und „Wetten, dass..?“ geschaut – ich auch. Weil
ich neugierig war, wie sich Markus Lanz angesichts des drohenden Aus 
schlägt. Nun, die große Überraschung kam zum Schluss, als Lanz selbst
ankündigte, dass die Sendung zum Jahresende eingestellt wird. Schade,
dachte ich, denn am Sonnabend war „Wetten, dass..?“ richtig 
unterhaltsam, für Markus Lanz geschämt habe ich mich auch nicht. Er 
übertrieb nicht – bis auf einen Lachanfall -, er moderierte souverän 
und stilsicher, die Gäste waren – wenn auch unisono in Trauerkleidung
erschienen – interessant und ließen sich auf die Wetten, Künstler und
das Publikum ein. So sollte es sein, so könnte es weitergehen.
   Seit Herbst 2012, als Lanz – gemeinsam mit Cindy aus Marzahn – 
übernahm, da habe ich immer schnell aus- oder umgeschaltet. Was habe 
ich mich geschämt, als Cindy aus Marzahn mit dem US-Rapper 50 Cent 
durchs Studio fuhr, als der arme Tom Hanks diese schreckliche Mütze 
aufziehen musste. Peinlich, bloß abschaffen, dachte ich. Auch Lanz 
wollte ich bei „Wetten, dass..?“ nicht mehr sehen. Obwohl er doch in 
seiner ZDF-Talkshow meist einen guten Job macht. Als Moderator einer 
Familienshow erschien er mir am falschen Platz – bis zum Sonnabend, 
wo ich das Gefühl hatte, nun hat er seinen Stil gefunden.
   Ich bin mit „Wetten, dass..?“ groß geworden – habe die Sendung mit
den Großeltern und Geschwistern geschaut. Später hatte ich häufig 
etwas anderes am Samstagabend vor, dafür schauten dann meine Nichten 
und Neffen die Sendung. Schade, dass dem ZDF nichts eingefallen ist, 
um die Familiensendung aufzufrischen, die Zuschauer mit intelligenten
Wetten zu unterhalten. Und mit Markus Lanz so zu arbeiten, dass er 
sich nicht lächerlich machen muss. Er hätte mehr Unterstützung – und 
Fairness – verdient.
Der Kommentar im Internet: www.morgenpost.de/126636943
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Chef vom Dienst 
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de
