Das Portal „Fahrerbewertung.de“ will
Verkehrsrowdys bekehren, indem es ihnen ihr negatives Fahrverhalten
vor Augen führt. Mehr Transparenz im Straßenverkehr lautet das
Stichwort – ein scheinheiliges Versprechen. Wer sich auf der Seite
durchklickt, erkennt schnell: Die Transparenz ist eine einseitige
Sache. Mit nur wenigen Klicks kann jemand andere Autofahrer als Raser
oder Drängler abstempeln. Niemand erfährt, von wem die Bewertung
stammt. Dagegen ist der Angeprangerte nicht so anonym, wie es auf den
ersten Blick scheint. Ein amtliches Kennzeichen kann zwar im Netz
nicht zurückverfolgt werden. Viele kennen aber die Kennzeichen von
Freunden, Nachbarn oder Arbeitskollegen. Eine negative Bewertung
könnte da sogar dem Ruf schaden. Die versprochene Transparenz ist
zudem trügerisch. Ob eine Bewertung stimmt, können die Macher nicht
überprüfen. Missbrauch ist damit vorprogrammiert. Und überhaupt: Wer
definiert schon, was ein Drängler ist? Eines ist sicher: Die
Verkehrssicherheit wird die Firma Bo-Mobile mit ihrer Seite nicht
verbessern. Dafür treiben die Macher mit ihrem Portal eine
bedenkliche gesellschaftliche Entwicklung auf die Spitze: Sie fördern
das Denunziantentum.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
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