Der Schriftsteller Ingo Schulze, Leiter der Sektion
Literatur an der Akademie der Künste Berlin, findet die Aufregung
über die Rede von Sibylle Lewitscharoff berechtigt.
Manche Stellen darin könne man nicht akzeptieren. „Ich möchte
damit nicht behelligt werden“, sagte Schulze am Montag dem rbb. „Wenn
jemand so denkt, bitte. Aber das kann in der öffentlichen Diskussion
keine Rolle spielen“, so Schulze. Da müsse die Gesellschaft dann
sagen: „Persönliche Meinung gut und gerne. Aber es darf jetzt nicht
wirksam werden im öffentlichen Raum.“
An den Pranger gestellt sieht er Sibylle Lewitscharoff nicht. „Ich
glaube nicht, dass man Sibylle Lewitscharoff mundtot machen will und
das wahrscheinlich auch gar nicht kann.“ Aber man müsse dann auch in
der Diskussion sagen können „bis hierhin und dann gibt–s eine Stelle,
da kann man nicht weiter gehen.“
Was Schulze irritiert, ist Lewitscharoffs Selbstgewissheit. Sie
schreibe zwar selbst, die Abscheu sei größer als die Vernunft. „Aber
wenn man öffentlich redet, muss schon die Vernunft die Oberhand
behalten.“
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