Zwischen Kunst und Gesellschaftskritik: Graffiti-Szene in Erfurt

Zwischen Kunst und Gesellschaftskritik: Graffiti-Szene in Erfurt

Ilmenau/ Erfurt
Einbrechende Dunkelheit, Kälte, vermummte Personen – so spielte sich das Interview mit den drei Graffiti-Malern im Dezember 2007 ab. Genau das wie auch der Interviewort passt aber zur Graffiti-Szene. Bewaffnet mit zwei Kameras machten sich die drei Studenten am 01. Dezember 2007 zunächst auf den Weg, das Erfurter Stadtbild mit seinem Flair und seiner Atmosphäre einzufangen. Abends gewährten ihnen die Graffiti-Künstler Einblicke in den Untergrund Erfurts. Die „Sprayer“ bewegen sich bei ihren nächtlichen Aktivitäten immer am Rande der Legalität, fast wie in einer Parallelgesellschaft. „Graffiti kommt nach Vergewaltigung und vor Mord“, so das Gefühl der Graffiti-Maler. Der Wunsch der Produzenten ist es, die Sichtweisen und Perspektiven derjenigen einer breiteren Öffentlichkeit zu eröffnen, die sich am Rand der Gesellschaft bewegen. Die Gründe für ihr Handeln sehen die drei „Sprayer“ auch in einer Kritik an der materiell ausgerichteten deutschen Gesellschaft und an ihrem Zwiespalt einer Szene anzugehören, die zum einen Modeimpulse setzt und zum anderen von der Bevölkerung an den Rand gedrängt wird. Eine sehenswerte Sendung ist entstanden, die auch für „Outsider“ der Szene interessant ist.

Interaktives Programm
Um die Zuschauer an der Produktion und Programmgestaltung zu beteiligen, können diese über die letzten vier Städte abstimmen, die als nächstes behandelt und bereist werden. Vor allem die Potenziale des Web 2.0 ermöglichen hier eine Mitbestimmung des Publikums auf den Inhalt der Folgen. Außerdem können die Nutzer an diversen Spielen und Quiz‘ teilnehmen, bei denen es auch etwas zu gewinnen gibt – u. a. eine Begleitung des Teams als „Kamerakind“, um Einblicke in die Produktionsarbeit eines Videoblogs zu erlangen.

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