WAZ: Alles nur ein Spiel – Kommentar von Britta Bingmann

Wollen wir doch mal die Kirche im Dorf lassen:
Sollte das Abendland untergehen, wird es nicht am Dschungelcamp
liegen. Es ist eine Sendung auf RTL, nicht mehr, aber auch nicht
weniger: hochprofessionelle Unterhaltung. Und alle, die dabei
mitmachen, wissen, worauf sie sich einlassen. Denn nichts, wirklich
gar nichts, war neu in dieser immerhin schon fünften Staffel. Das
Spiel ist bekannt: Ex-Promis, die dringend mal wieder Schlagzeilen
brauchen, lassen sich in der Wildnis drangsalieren. Quälen für Knete
– quälen für Quote. Doch es scheint, als hätten einige Teilnehmer die
Regeln diesmal vergessen: Sie wollten die Macher überlisten, ihr
eigenes Spiel spielen. Das ist ihnen schlecht bekommen. Nun zu
jammern, RTL sei schuld am dramatischen Ende, ist ebenso naiv wie
dumm. Niemand kann ernsthaft annehmen, der Sender würde die Szenen
durch geschickte Schnitte nicht zuspitzen. Dabei haben es ihm die
Teilnehmer diesmal allerdings besonders leicht gemacht: Denn ihre
Rollen brauchte RTL ihnen nicht mal auf dem Leib zu schneide(r)n. Das
haben sie selbst erledigt.

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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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