„DER STANDARD“-Kommentar: „Zu arm, umÖsterreicher zu werden“ von Irene Brickner

Das neue Staatsbürgerschaftsgesetz belohne Leistung.
Einwanderer, die sich rascher als andere integrierten, könnten früher
Österreicher werden – und das nutze dem Land: Das meint man in der
ÖVP, die den ursprünglichen Vorschlag für die aktuelle
Einbürgerungsnovelle unterbreitet hat, welche im Ministerrat
beschlossen wurde. Das neue Staatsbürgerschaftsgesetz stelle viele
Einbürgerungswillige vor unüberwindliche Hürden, entgegnen Grü

Michael Thalheimer: Das Schlagzeug brachte ihn zum Theater

Michael Thalheimer, 47, Theaterregisseur und
ehemaliger Schauspieler, entdeckte über das Schlagzeugspielen seine
Liebe zum Theater. Mit zehn Jahren, sagte Thalheimer dem ZEITmagazin,
habe er sein erstes Schlagzeug bekommen und im Keller gespielt: "Das
war für mich der absolute Rückzugspunkt. Ich habe mich nirgends
wohler gefühlt als am Schlagzeug".

Mit 13 habe er seine erste Band gegründet, und "in diesem
Partykeller die ersten Joints geraucht, da

DER STANDARD-Kommentar: „Gute und schlechte EU-Wanderer“ von Thomas Mayer

Die Schweiz hat ein Problem: Die Wirtschaft läuft
gerade nicht so gut. Und die im Schnitt wohlhabenden Bürger kommen
bei Löhnen und Arbeitsplätzen unter Druck. Die Unzufriedenheit
wächst, die Schuldigen sind rasch ausgemacht: Ausländer. Konkret aber
gar nicht die "Bösen", die Kriminellen gar, nein, normale tüchtige
Arbeiter, Fachkräfte, Ärzte aus allen EU-Ländern, die seit Jahren auf
den Arbeitsmarkt strömen, mit dem starken F

„DER STANDARD“-Kommentar: „Der Sparzwang gilt nicht für alle“ von Eric Frey

Man könnte meinen, das Spardiktat der vergangenen
Jahre wäre ein einziger Irrtum gewesen, der nun schnellstens
korrigiert werden müsste. Die negativen Folgen der Budgetkürzungen
erweisen sich nicht nur in Südeuropa als schlimmer als gedacht. In
der ökonomischen Studie von Kenneth Rogoff und Carmen Reinhardt über
die Auswirkungen von Staatsschulden auf das Wachstum, die von
Verfechtern des raschen Schuldenabbaus stets zitiert wurde, wurden
Fehler nachgewiesen. U

DER STANDARD-KOMMENTAR „Ein Wahlkampfgeschenk “ vony Birgit Baumann

Es war klar, dass die deutsche Opposition den
Gurkenpass des Uli Hoeneß ganz einfach parieren würde. Nicht allein
das Eingeständnis des Bayern-Managers, er habe Steuern hinterzogen,
ist ein echtes Wahlkampfgeschenk für Rot-Grün, sondern die
Begründung, warum er sich jetzt doch selbst angezeigt hat. Er hätte
eigentlich auf jenes Steuerabkommen zwischen Bern und Berlin gehofft,
das die Opposition im Dezember scheitern ließ, erklärte Hoeneß. Dann

DER STANDARD-Kommentar „Prügelei in der Sandkiste“ von Gianluca Wallisch

Giorgio Napolitano gebührt Respekt. In einem Alter,
in dem neuerdings sogar Päpste zurücktreten, weil sie es sich nicht
mehr zutrauen, die Bürde ihres Amtes weiterhin zu schultern, lässt
sich der greise Staatsmann überreden, für eine zweite siebenjährige
Amtszeit zu kandidieren und Italien zu so etwas wie einer Regierung
zu verhelfen. Aus Jux, Tollerei oder gar Machtgier handelt Napolitano
dabei sicher nicht. Es kann kein Spaß sein, als bald 88-J&aum

DER STANDARD-Kommentar „Ökonomischer Blindflug“ von Andreas Schnauder

Die großen Industriestaaten treten – in ungleichem
Takt – auf derselben Stelle. Weder Europa noch Japan noch die USA
haben bisher einen tauglichen Weg aus der Krise gefunden. Was
niemanden davon abhält, unterstützt vom befreundeten Ökonomenlager,
mit dem Finger auf die Mängel in der Wirtschaftspolitik des jeweils
anderen zu zeigen. Am stärksten steht derzeit Tokio in der Auslage:
Die japanische Notenbank hat mit der Ankündigung einer Verdoppelung
der ohnehin s

DER STANDARD-Kommentar: „Im Lustschauer des Alarmismus“ von Christoph Prantner

Es ist ein weites Feld aus Angst und Schrecken, das
dieser Tage in den Vereinigten Staaten von Amerika zur Bestellung
steht. Verschwörungstheorien, Verfolgungsfantasien und echte
Bedrohungen schießen dort ins Kraut – wild durcheinander und kaum
auseinanderzuhalten.
Es gab die Bomben von Boston, tödliche Giftbriefe an Politiker, eine
Feuersbrunst nahe Waco. Ob nun terroristische Energie dahintersteckt,
dunkle Erinnerungen an mörderische Sektierer oder schlichtweg Zufall
– die

„DER STANDARD“-Kommentar: „Der blaue Sieger-Nimbus ist weg“ von Michael Völker

Heinz-Christian Strache fliegt die FPÖ um die Ohren.
Es kracht an allen Ecken und Enden. Funktionäre benehmen sich daneben
oder folgen nicht. Und, noch viel schlimmer: Auch die Wähler folgen
nicht. In Oberösterreich – nicht nur dort, aber dort ganz besonders
– fallen Funktionäre immer wieder durch ihr Naheverhältnis zum
Nationalsozialismus auf. Die halbherzig bekämpften oder auch
tolerierten Umtriebe braun-blauer Recken schaden nachhaltig dem Image
einer Parte

„DER STANDARD“-Kommentar: „Rettet den Renner-Ring!“ von Gerald John

Wie du mir, so ich dir: Eben hat die rot-grüne
Stadtregierung den an der Universität vorbeiführenden Teil der
Ringstraße vom Namen des christlichsozialen Bürgermeisters Karl
Lueger befreit, da soll sie gleich vor dem Parlament weitermachen.
Dort verläuft der Dr.-Karl-Renner-Ring, dem nun die ÖVP einen neuen
Namen verpassen will. Schließlich habe der einstige
sozialdemokratische Staatskanzler und Präsident in der
Zwischenkriegszeit ebenso antisemiti

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