DER STANDARD-Kommentar: „Unausweichlich, aber ein Putsch“ von Gudrun Harrer

Wenn sich ein Friedensnobelpreisträger hinter die
gewaltsame Absetzung eines in halbwegs ordentlichen Wahlen gewählten,
aber glücklosen und von vielen gehassten Präsidenten durch das
Militär stellt, wird dann aus einem normalen Staatsstreich ein guter
Staatsstreich? Erste Reaktionen aus internationalen politischen
Kreisen, denen man keinerlei Sympathie für die ägyptische
Muslimbruderschaft nachsagen kann, waren nach dem Sturz Mohammed
Morsis erstaunlich skeptis

„DER STANDARD“-Kommentar zu Snowden, die USA und die Europäer: „Viele Verlierer“ von Josef Kirchengast

Dass auch befreundete Staaten sich gegenseitig
ausspionieren, kann man empörend finden. Ändern wird sich dadurch
wenig bis nichts. Sollten sich die Geheimdienste wegen der
Enthüllungen Edward Snowdens derzeit etwas zurückhalten – was
ohnedies höchst fraglich ist -, so werden sie schnell wieder zum
"business as usual" zurückkehren. Eben weil es ihr Geschäft ist. Wie
gut die Geheimdienst-Internationale trotz der Arbeitsgrundlage des
wechselseitigen Miss

DER STANDARD-Kommentar „Ausgespähte Freunde“ von Alexandra Föderl-Schmid

Es ist nicht überraschend, dass ein Geheimdienst
Wanzen anbringt, andere ausspioniert und ausspäht. Das gehört zu
seinem Aufgabenbereich. Erstaunlich ist aber das Ausmaß der
Überwachung durch die US-Geheim- und die britischen Abhördienste. Es
zeugt von einem beträchtlichen Maß an Misstrauen, wenn der
US-Geheimdienst die Daten von rund einer halben Milliarde
Kommunikationsverbindungen aus Deutschland speichert. Auch Millionen
deutscher Mails werden auf de

ZEITmagazin veranstaltet erste Konferenz Mode& Stil zur Mercedes-Benz Fashion Week

Hamburg, 1. Juli 2013: "Berlin hat viele
Lebensstile und das ist für die Mode noch wichtiger als das Garn",
begrüßte Tillmann Prüfer, Style Director und Mitglied der
Chefredaktion, rund 250 Teilnehmer zur ersten Konferenz des
ZEITmagazins in Berlin.

Zum Auftakt der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin trafen sich bei
der ZEITmagazin KONFERENZ Mode & Stil Entscheider und Multiplikatoren
aus Mode und Kunst, Kultur und Medien, um über Entwicklungen und

DER STANDARD-Kommentar: „Kroatiens Beitritt lässt hoffen“ von Adelheid Wölfl

Auf den Plakaten in Zagreb ist nichts weiter als "HR,
EU." zu lesen. Also: Kroatien, Beistrich, Europäische Union, Punkt.
Das kann man etwa so interpretieren: "Wir sind jetzt dabei. Und so
ist es. "Die Kroaten sind sehr nüchtern, wenn es um den Beitritt
geht. Erstens wissen sie, dass ihr Land weit davon entfernt ist,
perfekt zu sein: Es kämpft mit einer hohen Arbeitslosigkeit und
Schuldenlast, mit wirtschaftlicher Flaute und Intransparenz in der
Justiz. Aber zw

DER STANDARD – Kommentar „Provinzielle Erpressung“ von Alexandra Föderl-Schmid

Eines muss man ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz
lassen: Dass der ORF sparen muss, ist jetzt europaweit bekannt. Seit
der Ankündigung, dass die Tage der deutschsprachigen Literatur in
Klagenfurt und damit der Ingeborg-Bachmann-Preis durch die
ORF-Sparmaßnahmen gefährdet sind, vergeht kaum ein Tag ohne
öffentlichen Protest. Bisherige Teilnehmer des Wettbewerbs und
Preisträger sowie Verleger melden sich zu Wort. Zuletzt Uwe Tellkamp,
der in der Süddeutschen Zeitu

„DER STANDARD“-Kommentar: „Außenpolitik made by OMV“ von Andreas Schnauder

Eines vorweg: Europa und Österreich konnten bisher
ganz gut ohne Nabucco leben. Die Reduktion der Abhängigkeit von
russischen Gaslieferungen mag ein berechtigtes Anliegen sein, die
Pipeline hätte aber nur einen bescheidenen Teil zu diesem Ziel
beigetragen und noch dazu die Ambitionen in Richtung Energieeffizienz
behindert. Eine schwere Niederlage stellt das Scheitern dennoch dar:
Erstens für die OMV, die für die Gasröhre nicht nur
Managementkapazitäten verheizt

DER STANDARD-Kommentar „Steile Ansagen“ von Markus Bernath

Sie haben verloren und verlieren nur weiter. Das
Nein zur Öffnung eines neuen Kapitels bei den Beitrittsverhandlungen
mit der EU_kann diese Woche die nächste große Niederlage für Tayyip
Erdogan und seine Regierung bedeuten. Der türkische Premier hat den
Weg der Konfrontation und der Unterdrückung der Protestbewegung in
seinem Land gewählt, die man mittlerweile mit Fug und Recht eine
Demokratie?bewegung nennen kann. Dialog und Kompromiss wären der
intellig

DER STANDARD-KOMMENTAR „Reform und Charakter“ von Eric Frey

Der Wahlsieg des relativ gemäßigten
Präsidentschaftskandidaten Hassan Rohani im Iran macht eine der
spannendsten Fragen der politisch-historischen Analyse aktuell: Warum
werden manche Vertreter eines repressiven Regimes zu Reformern, die
am Ende das ganze System umstürzen? Und warum erweisen sich andere
Hoffnungsträger als Enttäuschung oder werden gar zu reaktionären
Verhinderern? In solchen Situationen Prognosen abzugeben ist eine der
schwierigsten Aufgaben n

„DER STANDARD“-Kommentar: „Kein neuer Geist von Berlin“ von Christoph Prantner

Wer immer auf einen dieser speziellen
"Berlin-Momente" gewartet hatte, der wurde diesmal enttäuscht: Barack
Obamas erste Rede als amtierender US-Präsident in der deutschen
Hauptstadt war gewohnt routiniert und gut inszeniert, inhaltlich
jedoch blieb sie eher dürftig. Schrieben sich Vorgänger wie John F.
Kennedy ("Ich bin ein Berliner!") oder Ronald Reagan ("Herr
Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!") mit griffigen
Kernsätzen, di

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