DER STANDARD – Kommentar „Provinzielle Erpressung“ von Alexandra Föderl-Schmid

Eines muss man ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz
lassen: Dass der ORF sparen muss, ist jetzt europaweit bekannt. Seit
der Ankündigung, dass die Tage der deutschsprachigen Literatur in
Klagenfurt und damit der Ingeborg-Bachmann-Preis durch die
ORF-Sparmaßnahmen gefährdet sind, vergeht kaum ein Tag ohne
öffentlichen Protest. Bisherige Teilnehmer des Wettbewerbs und
Preisträger sowie Verleger melden sich zu Wort. Zuletzt Uwe Tellkamp,
der in der Süddeutschen Zeitu

„DER STANDARD“-Kommentar: „Außenpolitik made by OMV“ von Andreas Schnauder

Eines vorweg: Europa und Österreich konnten bisher
ganz gut ohne Nabucco leben. Die Reduktion der Abhängigkeit von
russischen Gaslieferungen mag ein berechtigtes Anliegen sein, die
Pipeline hätte aber nur einen bescheidenen Teil zu diesem Ziel
beigetragen und noch dazu die Ambitionen in Richtung Energieeffizienz
behindert. Eine schwere Niederlage stellt das Scheitern dennoch dar:
Erstens für die OMV, die für die Gasröhre nicht nur
Managementkapazitäten verheizt

DER STANDARD-Kommentar „Steile Ansagen“ von Markus Bernath

Sie haben verloren und verlieren nur weiter. Das
Nein zur Öffnung eines neuen Kapitels bei den Beitrittsverhandlungen
mit der EU_kann diese Woche die nächste große Niederlage für Tayyip
Erdogan und seine Regierung bedeuten. Der türkische Premier hat den
Weg der Konfrontation und der Unterdrückung der Protestbewegung in
seinem Land gewählt, die man mittlerweile mit Fug und Recht eine
Demokratie?bewegung nennen kann. Dialog und Kompromiss wären der
intellig

DER STANDARD-KOMMENTAR „Reform und Charakter“ von Eric Frey

Der Wahlsieg des relativ gemäßigten
Präsidentschaftskandidaten Hassan Rohani im Iran macht eine der
spannendsten Fragen der politisch-historischen Analyse aktuell: Warum
werden manche Vertreter eines repressiven Regimes zu Reformern, die
am Ende das ganze System umstürzen? Und warum erweisen sich andere
Hoffnungsträger als Enttäuschung oder werden gar zu reaktionären
Verhinderern? In solchen Situationen Prognosen abzugeben ist eine der
schwierigsten Aufgaben n

„DER STANDARD“-Kommentar: „Kein neuer Geist von Berlin“ von Christoph Prantner

Wer immer auf einen dieser speziellen
"Berlin-Momente" gewartet hatte, der wurde diesmal enttäuscht: Barack
Obamas erste Rede als amtierender US-Präsident in der deutschen
Hauptstadt war gewohnt routiniert und gut inszeniert, inhaltlich
jedoch blieb sie eher dürftig. Schrieben sich Vorgänger wie John F.
Kennedy ("Ich bin ein Berliner!") oder Ronald Reagan ("Herr
Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!") mit griffigen
Kernsätzen, di

DER STANDARD-Kommentar „Wenn Profis die Geschäfte führen“ von Josef Kirchengast

Václav Klaus, Präsident der Tschechischen Republik,
ließ während eines Staatsbesuchs in Chile vor zwei Jahren nach einer
Vertragsunterzeichnung die offizielle Füllfeder elegant im Sakko
verschwinden. Allerdings nicht elegant genug, um unentdeckt zu
bleiben. Als ein Video mit der Szene im Internet kursierte,
behauptete Klaus wahrheitswidrig, das Schreibgerät sei ein Geschenk
der Gastgeber. Und eh nicht aus Gold, fügte sein Büro hinzu. Erst
viele Monate s

DER STANDARD-Kommentar „Viele Gewinner im Iran“ von Gudrun Harrer

Am Tag danach sieht das Resultat der iranischen
Präsidentschaftswahlen nicht nur wie ein Sieg der Reformfraktion aus,
sondern wie einer des gesamten iranischen Regimes: Mit Hassan Rohani
hat nicht einer der ausgesprochenen Systemkandidaten gewonnen, kein
strammer Ideologe, der über der Islamischen Republik deren Bürger und
Bürgerinnen vergisst. Die Menschen im Iran können auf mehr Luft in
ihrem Alltag hoffen. Aber gleichzeitig steht das System viel besser
da als vorher:

DER STANDARD – Kommentar „Obamas halbherzige Intervention“ von Alexandra Föderl-Schmid

Die rote Linie ist nach Ansicht der USA
überschritten. Zumindest US-Präsident Barack Obama haben die
Geheimdienste überzeugt, dass in Syrien Chemiewaffen eingesetzt
werden. 297 Tage sind seit Obamas Ankündigung vergangen, in diesem
Fall würden die USA militärisch eingreifen. Die Beweislage ist nach
Ansicht von Experten dünn und lässt Erinnerungen an den Irakkrieg
wach werden. Der damalige Außenminister Colin Powell hat als
Rechtfertigung für den

„DER STANDARD“-Kommentar: „Richtig wertvolle Ausländer“ von Thomas Mayer

Man muss die Ergebnisse der OECD-Studie über die
Zuwanderung und deren Wirkung auf das Steuer- und Sozialsystem in
Österreich durchaus relativieren. Das Jahr 2011, aus dem die Daten
stammen, war hierzulande ein gutes, inmitten des kriselnden Europa:
Die Wirtschaft wuchs um fast drei Prozent. Und es gab die einmalige
Besonderheit, dass damals alle Ausnahmebestimmungen und Restriktionen
in den EU-Verträgen gegenüber Jobsuchenden aus Osteuropa ausliefen.
Für ein so kleines

„DER STANDARD“-Kommentar: „Mit schwarzer Handschrift“ von Thomas Neuhold

Bei Manager- oder Medienseminar gehört es zum kleinen
Einmaleins: Brisante Verhandlungen, wichtige Gespräche sind tunlichst
nicht in den Räumen des jeweiligen Gegenübers zu führen. Der
Hausherr, die Hausherrin ist psychologisch immer im Vorteil.
Salzburgs Grüne haben dies bei den Verhandlungen zur Bildung einer
neuen Landesregierung nicht beherzigt. Die Koalitionsgespräche fanden
im Regierungsbüro von ÖVP-Landesparteiobmann Wilfried Haslauer statt.
Pa

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