Rezensionen sind ein Teil des Feuilletons

Es heißt zwar immer, es wird nicht mehr so viel gelesen wie früher, aber die immer wieder neu erscheinenden Bücher und Verkaufszahlen sprechen andere Worte. Jeder, der schon einmal durch ein Buch gefesselt wurde und es einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte, weiß was für eine besondere Aura von einem Buch ausgehen kann und so mancher Lesemuffel hat durch die entsprechende Lektüre die Freude am Lesen entdeckt und sich umgangssprachlich zu einem richtigen Bücherwurm oder Leseratte entwickelt.

Schaut man sich die Buchrezensionen bei amazon an, so beklagen Autoren und Verlage, dass das Amazon-Rezensionssystem systematisch missbraucht wird, indem durch gefälschte Kundenrezensionen bestimmte Bücher promotet und konkurrierende Bücher, Autoren und Verlage gezielt in Misskredit gebracht werden.
Die Logik dahinter ist so einfach wie bösartig: Bei einer positiven Rezension, die offensichtlich gefälscht ist, wird sich jeder fragen, wem nützt das Lob, um so auf den Urheber der Rezension zu schließen. Damit das funktioniert, sind diese Lobrezensionen absichtlich so plump und inhaltsleer geschrieben, dass auch die unbedarftesten Leser stutzig werden und an der Echtheit des Rezensenten zweifeln.
Das besonders Perfide ist, dass dies durch gefälschte Lobrezensionen geschieht. Es soll beim Publikum der Verdacht erzeugt werden, dieser oder jener Verlag oder Autor würden durch selbstverfasste Lobrezensionen auf die eigenen Produkte sich unlauter einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Quelle: galileo-press.de/artikel/gp/artikelID-345
Oft wird in einer Rezension nur zum Schein eine Nebensache kritisiert, die überhaupt nicht wichtig ist. Lesern regt sich der Verdacht, dieser oder jener Rezensent habe dieses Buch nicht einmal gelesen, seine Identität ist vorgetäuscht und seine Empfehlung gezielte Manipulation. Jeder, der schon einmal bei Amazon eingekauft hat, darf Produkte bewerten, auch Produkte, die er nicht selbst dort erworben hat. Amazon scheint das wenig zu interessieren – die Rezensionen bedeuten schließlich Content für die Website.

Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt (Georg Christoph Lichtenberg).
Veröffentlichung nur mit Quellennachweis!

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