Rezension „Tödliche Schriftrollen vom Nil“ von Reinhold Friedl

Rezension „Tödliche Schriftrollen vom Nil“ von Reinhold Friedl

Der gebürtiger Hamburger schildert in schmunzeligem Tonfall wie zunächst von zwei angesäuselten Partygästen am berühmten Cuxhavener Seezeichen Kugelbake eine mysteriös drapierte Leiche mit einem Schakalskopf über dem Haupt gefunden wird und spinnt daraus die Geschichte eines kolonialen Kunstraubs mit teilweise über viertausendjähriger Vorgeschichte. Die Freunde ägyptischer Frühgeschichte werden ihren Spaß an den Anekdoten aus den Entdeckerzeiten des vorvorigen Jahrhunderts haben. Hierbei greift der Autor reale historische Begebenheiten auf, die er gründlich recherchiert hat. Elegant und stimmig fügt er echte Zitate aus den Reisebeschreibungen des Freiherrn Heinrich Menu von Minutoli in die Story ein, der 1821/22 eine Forschungsreise nach Ägypten unternahm.
Aber auch theologisch interessierte Lesende kommen auf ihre Kosten – wird doch in einem der verschwundenen Schriftstücke über einen Tatbestand berichtet, der wahrlich die Fundamente des christlichen Glaubens erschüttern könnte. Natürlich bekommen auch die Kirchen kleine Seitenhiebe aus der spitzen Feder des promovierten Politikwissenschaftlers ab.
Wer das Land Hadeln an der Spitze des Elbe-Weserdreiecks kennt und mag, wird viele typische Schauplätze und die dazugehörigen Typen wiedererkennen – nicht zuletzt den sympathischen Lokalreporter Amandus Abendroth, der Hauptfigur aus mehreren Krimis von Reinhold Friedl, die alle im Oldenburger Schardt Verlag erschienen sind. Der Krimi, „Tödliche Schriftrollen vom Nil“, der eigentlich eher ein Thriller ist, erschien 2012 mit einem broschierten Einband und kostet 12,80. Nicht nur Krimifreunde aus Norddeutschland dürften daran ihre Freude haben.

Reinhold Friedl, Tödliche Schriftrollen vom Nil, Schardt Verlag Oldenburg, ISBN 978-3-89841-658-0, Euro 12,80.

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