Pressemeldung zum Internationalen Tag gegen Rassismus

Pressemeldung zum Internationalen Tag gegen Rassismus
WENN ANDERS-SEIN GEFÄHRLICH WIRD – Foto: Drachenhaus Verlag
 

Pressemeldung: zum Internationalen Tag gegen Rassismus

WENN ANDERS-SEIN GEFÄHRLICH WIRD

Cao Wenxuans bewegender Roman „Libellenaugen“ ist unsere Empfehlung zum Internationalen Tag gegen Rassismus! Der chinesische Bestseller-Autor und Andersen-Preisträger schreibt packend und wortgewaltig gegen Willkür und Gewalt, Ausgrenzung, Hass und Hetze an – ein Thema, das auch in Deutschland gerade wieder traurige Aktualität erlangt.

Mit Worten gegen Hass und Hetze

Cao Wenxuans aufwühlende Geschichte beschreibt das Schicksal eines Mädchens, das mitsamt der ganzen Familie aufgrund seines etwas anderen Aussehens im Zuge der Kulturrevolution verurteilt und ausgegrenzt wird.
In diesem auf einer wahren Begebenheit beruhenden Roman wirft er einen schonungslosen Blick hinter die Mauern, wo zahllose Menschen, die man zu „Unkraut“ stempelte, im Zuge der aufwallenden Kulturrevolution sogar
innerhalb der eigenen vier Wände der Willkür und Gewalt entfesselter junger Menschen hilflos ausgeliefert waren.

Leider wieder aktuell

Eine Geschichte, die auch uns durchaus etwas angeht: Wie überall auf der Welt werden auch in Deutschland immer wieder Menschen instrumentalisiert, um andere zu drangsalieren. Cao greift demnach ein – leider unvermindert – aktuelles Thema auf, das sich beliebig übertragen lässt und das uns stets daran erinnern sollte, sich die Meinung anderer niemals unreflektiert anzueignen!

Wenn Anders-Sein gefährlich wird …

A Mei ist anders als die anderen. Mit ihren großen Augen, der hohen Nase und den hellbraunen Haaren fällt sie im Shanghai der 1960er Jahre überall auf. Kein Wunder: A Meis Großmutter Océane ist Französin. Ihr hat es A Mei auch zu verdanken, dass sie so wunderbar Klavier spielen kann. Doch plötzlich ändern sich die Zeiten und A Mei wünscht sich mit einem Mal nichts sehnlicher, als dem Durchschnitt zu entsprechen und ohne ihr besonderes Aussehen, ohne ihre besonderen Begabungen unbemerkt in der Masse untertauchen zu können. Aufzufallen wird mit einem Mal gefährlich. Wie sehr, muss die kleine A Mei schmerzlich erfahren …

Der Autor

Cao Wenxuan wurde 1954 in einem kleinen Dorf in Yancheng in der Provinz Jiangsu als Sohn eines Grundschuldirektors geboren. Seit 1974 studierte er an der Universität Beijing Philosophie, Ästhetik, Literaturtheorie und
Kinderpsychologie. Damit legte er auch den Grundstein für seine späteren Jugendromane. Heute ist Cao Wenxuan an der Universität Beijing als Professor für Chinesische Literatur und Kinderliteratur tätig. Cao hat bereits mehr als 50 Romane und Erzählungen verfasst und zählt heute zu den herausragendsten Schriftstellern der chinesischen Gegenwartsliteratur. Seine Bücher werden an Schulen als Pflichtlektüre eingesetzt, viele von ihnen gelten bereits als Klassiker. Cao Wenxuan hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter den British Pen Award und im Jahr 2016 als erster chinesischer Autor, den renommierten Hans-Christian-Andersen-Preis.

Obwohl Cao Wenxuan in extrem armen Verhältnissen aufwuchs, waren seine Kindheit und Jugend doch reich an emotionalen und ästhetischen Eindrücken. Das spiegelt sich in seinem Schreibstil wieder. Viele seiner Werke haben autobiografische Elemente, Schauplatz seiner Romane ist meist das ländliche China der 1950er und 1960er Jahre. Seine vorrangig jugendlichen Protagonisten bleiben dabei die Härten des Lebens nicht erspart. Sie sind Hungersnöten, Bränden, Unwettern, Tod, Krankheiten oder anderen Katastrophen ausgesetzt und müssen lernen, damit zurechtzukommen. Das tun sie auf vielfältige und kreative Weise und man kann den Figuren dabei zusehen, wie sie an ihren Aufgaben wachsen und gestärkt aus jeder dieser Schwierigkeiten hervorgehen. Nicht zuletzt aus diesem Grund sind Caos Bücher auch für unsere heutige Jugend eine ermutigende Lektüre. Doch schon allein Caos poetische und bildgewaltige Sprache ist ein Lesevergnügen der besonderen Art: Entschleunigend und detailgenau, jedoch ohne den durchdacht konstruierten Spannungsbogen jemals zu unterbrechen.

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