Um Kinder, die aufgrund der Berufstätigkeit ihrer
Eltern weitgehend für sich selber sorgen müssen, geht es in der
ZDF-Dokumentation „Pascal – allein zu Hause“: Der Film von Tine
Kugler und Günther Kurth, den das ZDF am Dienstag, 19. April 2011,
22.15 Uhr, in seiner Reihe „37°“ ausstrahlt, begleitet
Schlüsselkinder durch ihren Alltag.
Der Begriff „Schlüsselkind“ stammt aus den 50er und 60er Jahren,
als es nachmittags noch keine Betreuungsangebote gab. Heute gibt es
zwar Ganztagsschulen, Tagesheime, Jugendtreffs, doch keineswegs eine
lückenlose Betreuung. Dabei wächst die Zahl der Eltern mit
kinderfeindlichen Arbeitszeiten: Alleinerziehende, die voll
berufstätig sind, Mini- und Multijobber, die auch nachts und am
Wochenende arbeiten, Pendler, die täglich weite Strecken zurücklegen
und erst spät abends wieder zu Hause sind.
Der zehnjährige Pascal sieht seine Mutter tagsüber kaum. Sie
arbeitet seit 14 Jahren in einem Baumarkt im Schichtbetrieb. Sie
bricht bereits um 5.30 Uhr zur Arbeit auf und kommt erst spät nach
Hause. Pascal muss, seit er in der Schule ist, weitgehend allein klar
kommen, manchmal auch am Wochenende, wenn seine Mutter Schicht hat.
Bis 18.00 Uhr geht er in die „Arche“ – hier bekommt er Essen, kann
Fußball spielen und sich mit Freunden treffen. Die Mutter merkt zwar,
dass ihrem Sohn etwas fehlt. Doch sie braucht den Job, der sie und
ihr Kind ernährt.
Tanja und Alex sind mit ihren drei Kindern aufs Land gezogen,
damit sich die Kinder freier bewegen können. Der Preis: Nun müssen
die Umweltmanagerin und der IT-Experte in die nächste Großstadt
pendeln. Nach der Schule ist der achtjährige Mark daher auf sich
allein gestellt. Wenn die Eltern Abendtermine haben, passt er auf
seine sechs- und vierjährigen Geschwister auf, macht ihnen etwas zu
essen, bringt sie ins Bett und liest ihnen eine Gutenachtgeschichte
vor. Seine Mutter sagt: „Ich habe keine Wahl, deswegen verlasse ich
mich auf ihn.“
Die zehnjährige Toni ist stolz darauf, den Wohnungsschlüssel und
damit auch Verantwortung zu haben. Nach dem Hort geht sie allein
durch die Großstadt nach Hause, spielt mit ihrer Katze oder bastelt,
bis die Mutter heimkommt. Sie träumt davon Schauspielerin zu werden
und geht allein zu Castings, wo sie immer wieder durch ihr
Selbstbewusstsein beeindruckt. Toni hat ein funktionierendes soziales
Netzwerk: Eine Nachbarin gibt ihr Nachhilfe, damit sie es aufs
Gymnasium schafft, der Frisörladen um die Ecke ist ihr zweites
Wohnzimmer, und übernachten kann sie bei Freundinnen in ähnlicher
Situation.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 –
70-16100, und über
http://bilderdienst.zdf.de/presse/pascalalleinzuhause
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