Mit dem Darknet verbindet der Sachbuchautor und
Journalist Stefan Mey keineswegs nur ethisch verwerfliche und
illegale Geschäfte, sondern auch die politische Hoffnung, dass dort
ein besseres Internet entstehe. „Der Zustand des Internets macht mir
mehr Angst als der Zustand des Darknet“, sagte Mey im Gespräch mit
der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Dienstagausgabe). Zwar sei es problematisch, wenn ethische Schwellen
durch die Anonymität in diesem unabhängigen Netzwerk verschwänden.
Doch Probleme sieht er auch im jetzigen Internet: „Das halbe Internet
der westlichen Welt gehört in seinen wichtigsten Infrastrukturen
Amazon, Google, Facebook, Apple und Microsoft.“ Von einem
herrschaftsfreien digitalen Raum, wie in seinen Anfängen gedacht,
könne keine Rede sein. „Das Darknet ist für mich einfach ein Baustein
einer digitalen Selbstverteidigung gegen Übergriffe von Regierungen
und Konzernen.“ So hätten viele Projekte „aus dem normalen World Wide
Web“ auch eine Darknet-Adresse „als eine Art zweite Zugangstür“ oder
„Postfächer für Whistleblower“. Stefan Mey beschäftigt sich
schwerpunktmäßig mit Technologie und den Auswirkungen des Internets
auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Für sein Buch „Darknet.
Waffen, Drogen, Whistleblower“ begab er sich in die Tiefen des
Internets.
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