Neue OZ: Kommentar zu Verbot von Paulo Coelho-Büchern im Iran

Erinnerungsstütze

Nach zwölf Jahren und – laut Autor – sechs Millionen verkauften
Büchern soll das Gesamtwerk von Paulo Coelho eine Gefahr für das
iranische Regime darstellen? Kein Wunder, dass der Brasilianer
diplomatisch an ein „Missverständnis“ denkt. Gleichzeitig trotzt er
dem Regime, indem er ankündigt, seine Bücher im Iran zum kostenfreien
Download anzubieten. Sein Freund und Übersetzer Arash Hejazi wird
wohl richtig liegen mit seiner Vermutung, das Publikationsverbot sei
nichts anderes als eine weitere Abstrafung der Oppositionellen und
ihrer Sympathisanten – vorausgesetzt, das Verbot wird bestätigt.

Der Kampf der Opposition vom Sommer 2009 sei noch nicht verloren,
sagte kürzlich der regimekritische Schriftsteller Khalil Rostamkhani
aus dem Iran. Es sei nur stiller auf der Straße geworden. Der Weg zur
Demokratie sei ein langer.

Und die Mittel vielfältig: Der prominente und gut vernetzte
Erfolgsautor Paulo Coelho hilft mit seiner Geschichte, die Erinnerung
an die Verfolgung Andersdenkender im Iran wachzuhalten.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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