Neue OZ: Kommentar zu Technik / Fernsehen / Messen

Wer soll das bezahlen?

Die Entwicklung auf dem Fernsehmarkt galoppiert. Kaum hat sich ein
großer Teil der Bevölkerung mit Flachbildgeräten eingedeckt und das
Wohnzimmer zum Surroundsound-Heimkinotempel umgestaltet, da treibt
die Industrie ihre Konsumenten schon wieder vor sich her: HD-Formate,
3-D-Fernsehen, die Verschmelzung der guten alten Glotze mit dem
Internet.

Da stellt sich nicht nur die Frage „Wer will das alles haben?“,
sondern vor allem auch „Wer soll das bezahlen?“. Wer sich vor ein,
zwei oder drei Jahren einen Flachbildfernseher gekauft hat, wird
nicht unbedingt wieder losziehen wollen, um sich einen 2000 Euro
teuren 3-D-Apparat zuzulegen. Und wer einen guten Fernseher und einen
guten Computer zu Hause stehen hat, wird nur begrenzte Motivation
empfinden, beide Komponenten in einem neuen Gerät zu vereinen. Und
noch eine Frage drängt sich vor allem der älteren und zumeist
kaufkräftigeren Kundschaft auf: Wer soll das alles bedienen? Schon
heute mehren sich die Zornesausbrüche an der Fernbedienung und Anrufe
bei diversen Hotlines. Viele, die einfach nur fernsehen wollen, sind
es leid, zur Programmierung erst mal die eigenen Kinder oder gar
einen Techniker zurate ziehen zu müssen.

Will die Industrie also ihre neuen Geräte an den Mann bringen,
muss sie zwei Voraussetzungen erfüllen: gute Preise und hohe
Anwenderfreundlichkeit. Sonst ist die Geschichte der IFA-Flops um ein
Kapitel reicher.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen