Neue OZ: Kommentar zu Buch der Piratin Julia Schramm

Viel Spaß im Shitstorm!

Auszug aus dem „Weltveränderungsmanifest“, mit dem Julia Schramms
Buch endet: „Ziel ist eine Gesellschaft, in der Ideen den Menschen
nutzen und nicht vor ihnen versteckt werden – sei es nun aus
wirtschaftlichen oder ideologischen Gründen.“ Das hätte die Piratin
leicht umsetzen können, zum Beispiel, indem sie ihr Buch verschenkt,
statt damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Nun geht ihr Verlag
(zu Recht) gegen Raubkopien vor – und blamiert die großzügige
Urheberrechtsidee der Autorin. Die macht die heilsame Erfahrung: So
einfach funktioniert das mit den freien Informationen gar nicht.

Eine zweite Lehre gibt es gratis dazu: Die Meinungsbildung im Netz
ist auch nicht so schön aufklärerisch, wie die Piraten sich das
denken. Womöglich steht in Schramms Buch auch was Differenziertes zum
Urheberrecht. Um das zu beurteilen, müsste man es lesen. Um beim
Shitstorm mitzumachen, reicht ein Blick in den Klappentext: Da nennt
Schramm sich selbst „Privilegienmuschi“. Was für ein Eigentor.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

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