Josef Hader: „Ich bin eher ein Pessimist“
Der österreichische Kabarettist und Schauspieler über seine Form
des Kabaretts, den Katholizismus und den neuen Film
Osnabrück.- Josef Hader (51), Kabarettist und Filmschauspieler,
lehnt es ab, sich auf der Kabarettbühne über Nichtanwesende lustig zu
machen. Stattdessen möchte er, dass sich das Publikum mit sich selbst
auseinandersetzt, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“
(Samstagausgabe). „Jetzt sitzen wir hier und lachen billig über die
Mächtigen oder über Kardinäle und andere Minderheiten, aber was ist
eigentlich mit uns? Sind wir so toll? Diese Frage war für mich
offenbar immer eine wichtige“, sagte er. Er führt das auf seine
katholische Erziehung zurück. Denn dadurch habe er „ein feines Gespür
für heuchlerische Veranstaltungen“. Ansonsten habe ihn „der
Katholizismus eher links geprägt“.
Eine erste Prägung als Kabarettist hat Hader durch Dieter
Hildebrandt erfahren. Er sei der erste gewesen, „der Kabarett so
gemacht hat, dass es mich interessiert hat.“ Er habe „für mich immer
das Gegenteil dessen verkörpert, was ich am Kabarett nicht mag: Diese
Selbstgefälligkeit, mit der man auf der Bühne steht und seine
Intelligenz oder seine Empörung vor sich herträgt.“
Derzeit arbeitet Hader zusammen mit dem Regisseur Wolfgang
Murnberger und dem Buchautor Wolf Haas am Drehbuch für den neuen
„Brenner“-Film „Das ewige Leben“ nach dem gleichnamigen Haas-Roman.
Die Dreharbeiten beginnen im Frühjahr. Ob es noch weitere
Haas-Verfilmungen gibt, ließ Hader offen: „Man kann nie sagen, ob es
für einen nächsten Film Geld gibt; das hängt davon ab, ob der neue
wieder ein Erfolg wird.“ Eine gewisse Hoffnung hegt Hader aber doch –
eine Hoffnung, die sich aus Haders Verfasstheit speist: „Ich bin ja
sowieso eher ein Pessimist, aber mit der Spekulation, dass es am Ende
besser ausgeht. Dann kann ich mich freuen.“
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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