Beim Strafverfahren vor dem Landgericht
Hannover geht es ab November um viel mehr als nur einen Fall von
möglicher Vorteilsnahme und -gewährung. Es geht nicht um läppische
750 Euro, die ein Filmproduzent für den Münchner Hotelaufenthalt von
Christian Wulff und seiner damaligen Gattin Bettina gezahlt haben
soll. Im Kern geht es um die Wiederherstellung der Ehre eines
ehemaligen Bundespräsidenten. Und es geht um die juristische
Rehabilitierung des vor anderthalb Jahren aus dem Amt gedrängten
Christian Wulff. Womöglich geht der Fall Wulff als ein Lehrstück von
politischem Rufmord in die deutsche Geschichte ein. Kübelweise haben
viele Medien, Politiker, aber auch selbst ernannte Tugendwächter im
Fernsehen, in den Zeitungen, im Internet und auf den Straßen Schmutz
über Wulff ausgekippt. Kein Vorwurf war zu abstrus, selbst das
geschenkte Bobbycar für Wulffs Sohn musste herhalten, um dem
CDU-Politiker am Zeuge zu flicken. Wundersamerweise schmolzen die
Vorwürfe jedoch wie Schnee in der Sonne zusammen. Bis auf den jetzt
zu verhandelnden Punkt. Einen Deal mit dem Gericht, bei dem Wulff
gegen Zahlung einer fünfstelligen Geldsumme, von einer Anklage
verschont worden wäre, hat er ausgeschlagen. Das ist auch
verständlich. Denn Christian Wulff kämpft nun völlig zu Recht um
seine Ehre.
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Mittelbayerische Zeitung
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