Künstlerische Berufe sind ein besonderer
Billiglohnsektor: Das Prestige der Arbeit ist hoch, die materielle
Anerkennung für den Großteil der Akteure sehr niedrig. Das ist auch
in Deutschland so: Subventionierte Theater zahlen ausgebildeten
Schauspielern Gagen knapp oberhalb von Hartz IV ab. Warum eigentlich
müssen Kreative immer auch Hungerkünstler sein? Ärgerlich ist der
Protest französischer Produzenten und Regisseure, die vernünftige
Gehälter für die Wasserträger am Set zahlen sollen. Ihre Menetekel
sind maßlos: Das französische Kino geht vor die Hunde, wenn
Maskenbildner und Kabelleger mehr Geld bekommen. Dabei pumpt kaum ein
Land der Welt so viel Steuergeld in seine Filmindustrie – und damit
in die Gagen von Dany Boon oder Audrey Tautou. Stars verdienen
Millionen, die anderen können kaum die Miete bezahlen. Eine
gerechtere Verteilung ist aber möglich: Eine maßvolle Deckelung der
Gagen bei gleichzeitiger Gewinnbeteiligung wäre ein Weg, die
Mehrkosten des Tarifwerks abzufedern. Das hohe Risiko des
Filmgeschäfts sollte nicht allein bei denen hängenbleiben, die hinter
der Kamera stehen.
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Mittelbayerische Zeitung
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