Es war der folgenschwerste Einsatz in der
Geschichte der Bundeswehr seit dem zweiten Weltkrieg: Am 4. September
2009 wurden bei einem Bombardement am Kunduzfluss in Afghanistan bis
zu 100 Menschen, darunter auch zahlreiche Kinder, durch den Befehl
eines deutschen Soldaten getötet oder verletzt. Weltweit geriet das
Ereignis in die Schlagzeilen. Die Dreharbeiten zur
NDR/ARTE-Produktion „Entscheidung bei Kunduz“ von Autor und Regisseur
Raymond Ley („Die Nacht der großen Flut“, „Eichmanns Ende. Liebe.
Verrat. Tod“) haben in Marokko begonnen. Ergänzt von dokumentarischem
Material und Interviews mit Zeitzeugen erzählt Raymond Ley in seinem
hochkarätig besetzten Film davon, wie es zu dieser Entscheidung im
Krieg am Hindukusch kommen konnte. Matthias Brandt ist Oberst Klein,
neben ihm spielen u. a. Axel Milberg, Matthias Koeberlin, Franz
Dinda, Vladimir Burlakov und Ludwig Trepte.
Raymond Ley: „Wir erzählen von einem menschlichen Drama zwischen
Pflichtgefühl, fragwürdigen Informationen und der Furcht vor dem
eigenen Versagen im Krieg am Hindukusch. Die Verfilmung dieser
Ereignisse ist eine große Herausforderung, denn auch diese Geschichte
um deutsche Soldaten, Taliban und ihre Opfer hat viele Seiten.“
Zum Inhalt: Kunduz, April 2009. Oberst Klein tritt seinen Posten
als Kommandeur an und die ersten Soldaten der Infanterie beziehen im
Camp-Kunduz Quartier. Unter ihnen fünf junge Männer, die den „Einsatz
in Afghanistan“ nur als Übung kennen. Von Beginn an sieht sich Oberst
Klein mit der Führung des Lagers einer kaum zu bewältigenden Aufgabe
ausgesetzt, in einem Krieg, der kein Krieg sein soll: Die
Frühjahrsoffensive der Taliban bricht über ihn und die Deutschen
herein. Es gibt die ersten Verletzten und Verluste, unter Ihnen der
junge Sergej Motz. Für Oberst Klein und seine Soldaten ist der
Kriegsfall längst eingetreten. Als im September zwei von den Taliban
entführte Tanklastwagen auf einer Sandbank im Fluss stecken bleiben,
muss Klein entscheiden, ob von den Fahrzeugen eine Gefahr für sein
Camp ausgeht. In der Nacht zum 4. September 2009 befiehlt er die
Bombardierung der Tanklastzüge aus der Luft. Es sterben bis zu 100
Menschen, darunter zahlreiche Zivilisten und Kinder.
Produziert wird „Entscheidung bei Kunduz“ von Cinecentrum Hamburg.
Produzent: Ulrich Lenze. Redaktion NDR: Christian Granderath und
Sabine Holtgreve. Redaktion Arte: Andreas Schreitmüller. Drehbuch:
Raymond und Hannah Ley. Beratung: Horst Königstein. Der Film wird
unterstützt von der der Nordmedia und der Filmförderung Hamburg
Schleswig-Holstein.
Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
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