Rainer Schaller, ehemaliger Veranstalter der
Loveparade, äußert sich in der WDR/ARD Dokumentation „Die letzte
Loveparade“ (Das Erste, 13.7., 23.30 Uhr und WDR Fernsehen, 20.7.,
20.15 Uhr) erstmals über die Hintergründe der Katastrophe von
Duisburg und seine persönliche Aufarbeitung. Er erzählt, dass er sich
wochenlang selbst abends im Dunkeln nur mit Sonnenbrille und Mütze
nach draußen getraut habe: „Man denkt, jeder guckt einen an. Selbst
beim Einkaufen im Supermarkt, wenn […] die Kassiererin nicht gleich
freundlich lächelt, hat man das Gefühl, man ist erkannt und muss sich
rechtfertigen, sich einfach schlecht fühlen.“
Zum ersten Mal äußert sich Schaller im Film auch zur Problematik
des Tunnels als einzigem Ein- und Ausgang zum Veranstaltungsgelände:
„Man hat Monate geplant, und für mich ist es natürlich ein Rätsel,
wie man das über Monate gemeinsam nicht hat sehen können. Das ist
etwas, was ich mich bis heute frage: Wie konnte man das nicht sehen?“
In der Planungsphase seien viele Menschen beteiligt gewesen, von der
Stadt, über sie selbst als Veranstalter, bis hin zur Polizei,
Bundespolizei, Feuerwehr und Sanitätern.
Ein Jahr lang haben die Autoren der WDR/ARD Dokumentation
Angehörige der Opfer und die Verantwortlichen der Loveparade
begleitet und bei dem Versuch beobachtet, die Katastrophe zu
überstehen.
Im Mai 2011 ging Rainer Schaller zum ersten Mal seit der
Loveparade zur Unglücksstelle. Er hat nach der Katastrophe nicht
weiter gemacht wie bisher. Er arbeitete weniger, holte sich
psychologische Hilfe und traf sich mit den Angehörigen der Opfer:
„Das war einer der schwersten, wenn nicht sogar der schwerste Moment
in meinem Leben.“ Er habe gemerkt, was es bedeute, Verantwortung zu
übernehmen und Menschen gegenüber zu stehen, die ihr Kind verloren
haben.
Die letzte Loveparade, Das Erste, 13.7.2011, 23.30 Uhr und WDR
Fernsehen, 20.7.2011, 20.15 Uhr
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Pressekontakt:
Stefanie Schneck
WDR Presse und Information
Telefon 0221 220 7124
stefanie.schneck@wdr.de
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