Die ARD-Vorsitzende Monika Piel macht
kostenpflichtige ARD-Apps für mobile Endgeräte von privaten Anbietern
abhängig. Die Tagesschau-App und andere ARD-Angebote blieben so lange
kostenlos, bis auch Private Geld verlangen. Das sagte Piel im
Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montagausgabe). „Wenn der
Verlegerverband die Apps kostenpflichtig macht, dann werde ich mich
auch vehement dafür einsetzten, dass unsere öffentlich-rechtlichen
Apps kostenpflichtig sind.“ Doch im Moment könne man dem
Gebührenzahler nicht erklären, warum er zusätzlich zu den Gebühren
noch für die Apps zahlen soll, die es an anderer Stelle umsonst gebe.
Piel sagte, sie habe nichts gegen ein Werbeverbot für die
Öffentlich-Rechtlichen: „Das einzige Problem ist, dass man die
ausbleibenden Einnahmen wieder über die Gebühr ausgleichen müsste.
Die Frage ist, ob man die Gebührenzahler mehr belasten will.“ Zur
Verpflichtung von Günther Jauch sagte Piel: „Den Menschen ist es
zunehmend gleichgültig, ob sie Günther Jauch bei RTL oder bei uns
sehen. Er funktioniert in jedem System. Ich persönlich bin trotzdem
dafür, auch in Zukunft die Aushängeschilder zu trennen. Bei Günther
Jauch bin ich aber einverstanden gewesen, diese Ausnahme zu machen,
weil er eine Ausnahmeerscheinung im deutschen Fernsehen ist.“ Trotz
der zunehmenden Verpflichtung von Moderatoren von Privatsendern
spricht sich Piel dafür aus, die Grenzen zwischen Privaten und
Öffentlich-Rechtlichen zu wahren. Die Entscheidung, Kai Pflaume zu
engagieren, sei nicht ihre gewesen: „Das war eine alleinige
Entscheidung des NDR. So funktioniert das System der ARD nun mal.
Dort sieht man das nicht als Problem an, aber man kann es auch anders
sehen.“ Monika Piel (59) ist seit 2007 WDR-Intendantin und übernimmt
nun den ARD-Vorsitz von Peter Boudgoust.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de
Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen