Finanzminister Karlheinz Weimar eröffnet Perspektiven für Campus Bockenheim

essen schlägt Ansiedlung der Musikhochschule auf dem Universitätsgelände vor

Hessens Finanzminister Karlheinz Weimar eröffnet Perspektiven für die Zukunft des Campus Bockenheim in Frankfurt am Main. „Ich schlage vor, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst auf dem frei werdenden Universitätsgelände unterzubringen“, sagte Weimar heute im Rahmen einer gemeinsam mit Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth abgehaltenen Pressekonferenz. „Damit hat der Campus Bockenheim die Chance, sich nach dem Abzug der Goethe-Universität zu einem lebendigen und vielfältig genutzten Quartier zu entwickeln, das den Ruf Frankfurts als kulturelle Metropole stärken wird“, so der Finanzminister. Die nun vom Land Hessen vorgeschlagene Lösung trage insbesondere den Wünschen und Bedürfnissen der Musikhochschule Rechnung.

Weimar: „Nach der Verlagerung der Institute der Goethe-Universität an den Campus Westend und Riedberg kann die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst nach Bockenheim umziehen. So entsteht das wichtigste Element eines neuen Kultur-Campus in Frankfurt.“ Entlang eines neu zu schaffenden Grünzugs vom Studierendenhaus bis zum Umfeld des Bockenheimer Depot können nach Angaben des Ministers Institute und Institutionen aus den Bereichen Musik, Tanz und Darstellender Kunst angesiedelt werden. Weiter sagte der Minister, er hoffe, dass sich auf diese Weise auch die für das Gebäude der Universitätsbibliothek bestehende denkmalschutzrechtliche Problematik angemessen lösen lasse.

Mit dem Abzug der Universität vom Campus Bockenheim bietet sich auch für die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) eine neue räumliche Perspektive und die Gelegenheit für die dringend notwendige räumliche Erweiterung ihres Museums- und Forschungsbetriebs. So sollen nach Angaben des Ministers das Hauptgebäude der Universität und das Gebäude der alten Pharmazie saniert und umgebaut werden. Durch einen Neubau an der jetzigen Rückseite des Ensembles soll ein zweiter Haupteingang in das Senckenbergmuseum geschaffen werden. Damit verbunden sind die Erweiterung des Senckenbergmuseums und die Schaffung von Räumen für eine gehobene Gastronomie, die das Gelände aufwerten soll. Das Gebäude der Alt-Pharmazie ist zur Nutzung durch das LOEWE-Zentrum –Biodiversität und Klima– vorgesehen, geplant ist außerdem der Bau einer –Mesokosmenhalle– zu Forschungszwecken [Mesokosmen = praktisch überdimensionale –Reagenzgläser–, in denen Forscher Beobachtungen unter spezifischen klimatischen und umweltmäßigen Bedingungen anstellen können]. Darüber hinaus soll von der SGN gemeinsam mit dem Physikalischen Verein ein neu zu schaffendes Planetarium betrieben werden.

Für die Realisierung dieses Vorhabens ist eine umfängliche Neuordnung der Grundstücks- und Eigentumsverhältnisse im Bereich des „Senckenberg-Areals“ notwendig. Das Land steht zu diesem Zweck aktuell in Verhandlungen mit den Beteiligten SGN und Dr. Senckenbergische Stiftung, in deren Eigentum ein Großteil der im Erbbaurecht von der SGN bereits derzeit genutzten Grundstücke steht. Vorgesehen ist eine Übertragung der Landesgrundstücke auf die Dr. Senckenbergische Stiftung, damit diese das gesamte Areal an die SGN im Erbbaurecht übertragen kann. Dabei müssen auch die bestehenden Erbbaurechte der Universität und des Physikalischen Vereins aufgehoben werden. Dem Physikalischen Verein werden als Kompensation Nutzungsrechte an der Liegenschaft seitens der SGN eingeräumt, insbesondere an dem im Museumsneubau vorgesehenen Planetarium.

Nach den Plänen des Finanzministers ist weiter vorgesehen, einen beträchtlichen Teil des künftigen Bockenheimer Areals auch als Wohnquartier zu nutzen. Derzeit verhandele das Land mit dem Konsortium von OFB und ABG über den Verkauf des unbebauten Bereichs nördlich des Bockenheimer Depots. Auf dem Areal sollen Wohnungen im Umfang von 23.500 m² sowie Gewerbe und Einzelhandel im Umfang von ca. 4.500 m² entstehen. Der Veräußerungserlös fließt dem Stiftungsvermögen der Universität Frankfurt zu.

Abschließend wies Minister Weimar noch einmal darauf hin, dass es sich hier um Vorschläge des Landes handele, die noch in enger Kooperation mit der Stadt Frankfurt und den zuständigen Behörden finalisiert werden müssten. Nach der baufachlichen und haushaltsrechtlichen Bewertung und Genehmigung sei ein städtebaulicher Wettbewerb geplant. Er sei zuversichtlich, so Weimar, „dass wir gemeinsam ein Stadtviertel schaffen, das eine lebendige Mischung aus Wohnen, Studieren und kultureller Vielfalt entstehen lässt.“

Pressestelle: Ministerium der Finanzen
Pressesprecher: Michael Scheerer
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