„EXTRA Spezial: Schicksal Scheidungskind! – Wenn aus Eltern Feinde werden“ / Interview mit Birgit Schrowange

Wenn sich die Eltern trennen, gehen viele Kinder durch die Hölle:
Streits, Anschuldigungen und der Loyalitätskonflikt, zu wem man
eigentlich halten soll, sind für die jungen Seelen eine klare
Überforderung. Besonders schlimm wird es, wenn die Eltern den Kampf
ums Geld und den Unterhalt eröffnen und ihre hilflosen Kinder als
Druckmittel benutzen. Welche traumatischen Konsequenzen diese
Erlebnisse für Kinder und Jugendliche haben können, zeigt RTL am
Montag, 2. Januar um 22.15 Uhr, im „EXTRA Spezial: Schicksal
Scheidungskind! – Wenn aus Eltern Feinde werden“.

Gemeinsam mit Expertin Astrid Leonhardt (62), die sich beim
Jungendamt seit 20 Jahren mit solchen Trennungsfällen beschäftigt,
besucht „EXTRA“-Moderatorin Brigit Schrowange zwei Familien, die
durch die Trennung der Eltern zerbrochen sind. Über den Zeitraum von
Mai 2010 bis Dezember 2011 hat das „EXTRA“-Team dokumentiert, wie
sich Trennungskinder von ihren Eltern und Geschwistern entfremden.

Am Beispiel der beiden Schwestern Stella (8) und Luna (4) wird dies
besonders deutlich, denn seit der Scheidung ihrer Eltern im Januar
2008 ist nichts mehr so, wie es einmal war: Stella lebt bei Papa
Manfred wie eine Prinzessin im Überfluss, während Luna mit Mama
Sylvia in Armut und einfachen Verhältnissen das genaue Gegenteil
erlebt. Aus den Eltern der beiden Mädchen sind erbitterte Gegner im
Kampf ums Geld geworden, die ihre Kinder dabei als Waffe benutzen.
Auch am Lebenslauf der 21-jährigen Anne aus Rostock sind die
Auswirkungen der Trennung ihrer Eltern sichtbar: Mutter Ilona verbot
jahrelang den Kontakt zu Vater Lutz, da dieser sie während der Ehe
misshandelte. „EXTRA“-Reporterin Karla Steuckmann begleitet Anne zum
ersten Treffen, bei dem Anne ihren Vater mit den Vorwürfen
konfrontiert.

Wir haben Moderatorin Birgit Schrowange zum Thema und ihren
persönlichen Erfahrungen befragt:

Frau Schrowange, nach knapp 9 Jahren Beziehung haben Sie und Ihr
damaliger Lebensgefährten Markus Lanz sich 2006 getrennt. Ihr
gemeinsamer Sohn Laurin war damals 6 Jahre alt. Wie schwer fällt
einem als Elternteil eine solche Entscheidung?

Birgit Schrowange: Eine solche Entscheidung ist natürlich nicht
leicht, denn ein Kind leidet immer unter einer Trennung – auch dann,
wenn die Eltern sich vornehmen, anschließend noch gemeinsam für das
Kind da zu sein. Wenn Eltern allerdings dauernd streiten, ist eine
Trennung sicher besser für das Wohl des Kindes. Daran muss man auch
immer denken.

Sie sind beide prominent, so dass die Öffentlichkeit unweigerlich an
Ihrer Trennung teilgenommen hat. Wie haben Sie in dieser Situation
Ihren Sohn geschützt?

Wir haben unseren Sohn von Anfang an geschützt, indem wir keine Fotos
von ihm an die Presse gegeben haben. Wir wollten ihm eine ganz
normale Kindheit ermöglichen und ihn aus den Medien komplett
fernhalten. Sowohl während als auch nach dem Ende unserer Beziehung
haben Markus und ich unsere Beziehungsebene immer strikt von unserer
Funktion als Eltern getrennt. Dadurch, dass Laurin damals noch
relativ jung war, hat er die Trennung gar nicht so bewusst erlebt.
Außerdem gab es eine gegenseitige Schweigevereinbarung, um unseren
Sohn zu schützen.

Ihr Sohn lebt gemeinsam mit Ihnen in Köln. Wie es ist denn sein
Verhältnis zum Vater?

Die beiden verstehen sich sehr gut und sehen sich regelmäßig. Markus
besucht ihn oft bei uns zuhause. Für mich ist es selbstverständlich,
dass er dann auch ins Kinderzimmer darf und für Laurin einfach Vater
ist. Damit habe ich überhaupt kein Problem, ich bin wirklich sehr
froh, dass Laurin einen Papa hat, der sich sehr um ihn kümmert.
Gerade Jungen brauchen einen Vater, der immer für sie da ist.

Ein gemeinsames Kind bindet auch die eigentlich getrennten Eltern
weiterhin aneinander. Wie sind Sie damit klar gekommen?

Das stimmt. Heutzutage wird jede zweite Ehe geschieden, in jeder
Schulklasse findet man Scheidungskinder. Das ist leider nichts
Besonderes mehr. Ich finde es aber immer schlimm, wenn ein Kind von
einem Elternteil wie ein Paket an der Haustür abgegeben wird. Für die
Kinder ist das eine furchtbare Erfahrung. Es ist viel besser für die
Seele des Kindes, wenn die Eltern nach einer gewissen Zeit wieder
miteinander reden und vielleicht sogar eine freundschaftliche
Verbindung haben können. Wir haben uns unser heute gutes Verhältnis
nach und nach wieder erarbeitet.

Was würden Sie in Trennung oder Scheidung befindlichen Paaren raten,
um Ihre Kinder nicht zusätzlich zu belasten?

Kinder fühlen sich leider sehr schnell schuldig, wenn die Beziehung
der Eltern in die Brüche geht. Sie denken, es läge an ihnen – dabei
können sie dafür nichts. Es ist das Wichtigste, den Kindern das
Gefühl zu geben, dass sie keine Schuld am Scheitern der Beziehung
haben und vor allem, dass das Kind von beiden Elternteilen noch
geliebt wird. Da müssen beide Elternteile ein Urvertrauen und
Sicherheit vermitteln. Streitigkeiten dürfen auf keinen Fall vor den
Kindern ausgetragen werden und das Kind darf niemals als Druckmittel
für eigene Interessen missbraucht werden. Außerdem sollte der
ehemalige Partner nicht vor dem Kind schlecht gemacht werden. Das
Kind sollte immer das Gefühl bekommen, dass es in Ordnung ist, Zeit
mit dem Papa (oder der Mama) zu verbringen. Ehrlichkeit ist das
Allerwichtigste, denn Kinder haben sehr feine Antennen und spüren
viel, auch ohne Worte.

Warum haben Sie sich mit Ihrer Redaktion dazu entschlossen, diesem
sensiblen Thema ein Extra-Spezial zu widmen?

Das Thema ist extrem wichtig, da Kinder durch die Trennung der Eltern
nachhaltig beschädigt werden können. Das kann Folgen für ein ganzes
Leben haben, viele sind sich dieser Dimension leider gar nicht
bewusst. Außerdem sind heutzutage viele Paare davon betroffen, wir
wollen daher Einblicke und auch Hilfestellung geben. Mit Astrid
Leonhardt konnten wir eine ausgewiesene Expertin gewinnen, die sich
seit über 20 Jahren mit diesem Thema befasst und unseren Zuschauern
sehr wertvolle Tipps aus der Praxis geben kann. Mit dem EXTRA Spezial
geben wir diesem schwierigen und wichtigen Thema die Aufmerksamkeit
im Rahmen unserer Sendung, die es verdient hat.

Fotos über das RTL-Pressezentrum: http://kommunikation.rtl.de

Pressekontakt:
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Heike Schultz, Tel. 0221/456 74221, heike.schultz@rtl.de und Matthias
Frey, Tel. 0221/456 74223, matthias.frey@rtl.de

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