Der ZDF-Dokumentarfilm „Feindberührung“ am Montag,
3. Oktober 2011, 0.20 Uhr, zeigt die seltene Begegnung von Täter und
Opfer als Chance einer ehrlichen Auseinandersetzung vor dem
Hintergrund eines perfiden Überwachungsstaates. Heike Bachelier
erzählt in ihrem Debütfilm eine exemplarische Geschichte aus der
DDR-Diktatur, eine Geschichte über Freundschaft und Verrat, Schuld
und Versöhnung und den schwierigen Versuch, die Verletzungen der
Vergangenheit zu heilen.
Der Student Hartmut Rosinger glaubt in der DDR an den
sozialistischen Weg und versucht, kritisch eingestellte Jugendliche
vom Sozialismus zu überzeugen. Dabei trifft er auf Peter Wulkau, der
zu viele Fragen gestellt hatte und exmatrikuliert wurde, aber weiter
öffentlich seine Meinung äußert. Rosinger wird von der Stasi
angeworben und auf den aufmüpfigen jungen Mann angesetzt, der
heimlich einen sozialismuskritischen Roman verfasst. Rosinger soll
sich näher mit dem „Feind“ anfreunden und berichtet fortan als IM
„Hans Kramer“ über Peter Wulkau – mit fatalen Folgen. Als Wulkau ins
Gefängnis kommt, seine Familie zerbricht und der DDR-Apparat in
voller Härte zuschlägt, versucht Rosinger Schadensbegrenzung zu
betreiben. Aber es ist bereits zu spät, und auch er gerät in die
Maschinerie der Staatssicherheit.
30 Jahre später treffen sich die beiden wieder und trauen sich,
einen aufrichtigen Blick in das wahre Leben des anderen zu werfen.
Eine Zeit wird lebendig, in der das Ministerium für Staatssicherheit
sein IM-Netz in jedem Winkel der sozialistischen Gesellschaft knüpfte
und menschliche Gefühle missbrauchte, um die DDR zu kontrollieren.
Die Aufzeichnungen in den Akten der Stasi und die emotionale
Begegnung der beiden Männer fügen sich in dem Kleinen Fernsehspiel
des ZDF zu einer ambivalenten Erzählung aus verschiedenen
Perspektiven.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 –
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/feindberuehrung
Hinweis an Redaktionen:
Der Bevollmächtigte des Freistaats Thüringen beim Bund, die
Landesbeauftragte des Freistaats Thüringen und der Bundesbeauftragte
für die Stasi-Unterlagen laden am Donnerstag, 29. September 2011,
19.00 Uhr, in die Thüringische Landesvertretung (Mohrenstr.64 /
U-Bahnhof Mohrenstraße) zu einer Voraufführung des Films ein.
Anschließend diskutieren die Protagonisten Peter Wulkau und Hartmut
Rosinger sowie die Regisseurin Heike Bachelier mit dem
Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn und Matthias
Wanitschke von der thüringischen Landesbeauftragten. Anmeldung unter
Sylvia.Dickow@bstu.bund.de und 030 2324-8844.
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120
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