„Die meisten handeln nicht nach ihrem Gewissen“

München (20.Juni 2011). Teresa Taddonio hat am Freitag (17.Juni 2011) erfolgreich ihre Neuerscheinung „Kraft des Gewissens“ im Künstlerhaus München vorgestellt. Gemeinsam mit Rainer Langhans aus der legendären Kommune 1 und dem Rechtsanwalt Bernhard Fricke lotete Taddonio zur Präsentation die Chancen und Grenzen des Gewissens aus.
„Vielen Menschen der Zeitgeschichte ist eines gemein: Sie sind sich selbst und ihren eigenen Überzeugungen treu geblieben. Ob Galileo, die Geschwister Scholl oder eben auch Langhans: Viele große Persönlichkeiten haben sich trotz Androhungen, Druck und ohne Rücksicht auf die eigene körperliche Unversehrtheit zu ihren Idealen und der Wahrheit bekannt“, erläuterte Buchautorin Teresa M. Taddonio vor rund 60 anwesenden Gästen und Journalisten.
Langhans, der ebenfalls zur Präsentation anwesend war und im Buch der Wahlkölnerin eine Rolle spielt, erörterte den Gewissensbegriff aus seiner Sichtweise. „Die meisten handeln nicht nach ihrem Gewissen, weil sie diese Stimme nicht hören. Die Apelle, sich einzumischen und Widerstand zu leisten, sind daher fruchtlos“, sagte er. „Wenn man will, dass mehr Menschen nach ihrem Gewissen handeln, muss man sie dazu bringen, ihre Stimme zu hören – und zwar so laut und deutlich, dass sie aktiv werden.“ Laut Langhans spielt die Erziehung eine wesentliche Rolle. „Unsere Erziehung bringt diese Stimme zum Schweigen. Wer kämpft, hat schon verloren. Wenn ich etwas Gutes erreichen will, muss ich es erlieben – nicht erkämpfen.“ Rechtsanwalt Bernhard Fricke erklärte indes: „Je mehr Menschen sich anpassen, desto geringer ist die Kraft des Gewissens.“ Gewissensentscheidungen sind nach seinen Worten politische Entscheidungen auf der Handlungsebene.
Damit führte die Diskussion den Inhalt des Buches „Kraft des Gewissens“ fort. In dem Buch wirft Taddonio zahlreiche Fragen auf. Warum opferten Menschen ihr Leben für einen Glauben oder ein politisches Ideal? Wie wurden historische Persönlichkeiten wie Luther, Sokrates und Galilei zu Vorbildern für die heutige Zeit? Was ist von der 68er Bewegung übrig geblieben? Was können wir heute von dem Arzt und Forscher Dr. Luigi di Bella lernen, der sein Leben lang für die Wahrheit in der Medizin kämpfen musste, um sich selbst und dem ethischen Anspruch an seinen Beruf gerecht zu werden? „So unterschiedlich diese Beispiele aus der Zeitgeschichte sein mögen, sie haben eines gemeinsam: Sie belegen, dass gesellschaftsrelevante Entscheidungen stets durch Individuen getroffen wurden. Der Sozial- und Rechtsstaat, wie wir ihn heute ganz selbstverständlich kennen, wurde in der Vergangenheit mehr als einmal hart erkämpft“, sagte Taddonio.
Ihr neues Werk „Die Kraft des Gewissens“ (ISBN 978-3-89539-485-0, Preis: 19,80 EUR, Michaels Verlag) ist eine Collage aus historisch-politischen und gesellschaftlichen Zeitbildern. Taddonio hat biografische Skizzen zusammengetragen, die sie mit Zeitzeugen-Interviews abrundet. Als Beispielfälle für Gewissensentscheidungen dienen die von Sokrates, Luther und Galilei bis hin zu Persönlichkeiten der Widerstands- und Bürgerrechtsbewegung im Nationalsozialismus. Als Persönlichkeiten der heutigen Zeit werden die Journalisten Gerhard Wisnewski und Roberto Saviano herangezogen sowie mit den Ex-Kommunarden Rainer Langhans und Fritz Teufel zwei Ikonen der 68er-Bewegung.

Die Kraft des Gewissens
Teresa M. Taddonio
ISBN 978-3-89539-485-0
1. Auflage Mai 2011
Umfang: 176 Seiten
Format: 15 x 21,5
Preis: 19,80
Michaels Verlag
Ammergauer Straße 80
86971 Peiting
www.michaelsverlag.de

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