Die Deutsche Bahn könnte vom Sprachpanscher zum
„Sprachwahrer des Jahres 2013“ werden. Aber auch andere Personen,
Unternehmen und Gruppen, die sich um die deutsche Sprache verdient
gemacht haben, sind vorgeschlagen. Das teilte heute die DEUTSCHE
SPRACHWELT mit. Die Sprachzeitung ruft seit dem Jahr 2000 zur Wahl
der „Sprachwahrer des Jahres“ auf. Die laufende Abstimmung endet am
31. Januar 2014 (Stimmabgabe über
http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer/Formular/form.html).
Die Bahn stellte Anglizismen aufs Abstellgleis, nachdem ihr
Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn, Sprachpanscher des Jahres
2007, das Unternehmen verlassen hatte und Peter Ramsauer,
Sprachwahrer des Jahres 2010, Bundesverkehrsminister geworden war.
Bahnchef Rüdiger Grube sorgt nun dafür, daß die Deutsche Bahn
möglichst durchgängig die deutsche Sprache verwendet. Das Unternehmen
ersetzte nicht nur die „Service Points“ durch Schalter mit der
Aufschrift „Information“, sondern nutzt ein großes Glossar zur
Vermeidung entbehrlicher Anglizismen. So sollen Mitarbeiter nicht
mehr von „Flyern“, sondern von Handzetteln sprechen.
Außerdem sind zwei Schriftsteller nominiert. Der Anfang 2013
verstorbene Otfried Preußler schuf zahlreiche Kinderbuchklassiker,
konnte es jedoch nicht mehr verhindern, daß seine Bücher „politisch
korrekt“ umgeschrieben wurden. Harry Fröhlich, Nachfahre von
Zigeunern, wird bedrängt, weil er das Wort „Zigeuner“ verwendet.
Unter den weiteren Kandidaten sind zwei bayerische Minister: Der
bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle stärkt mit dem neuen
Grundschullehrplan den Rechtschreibunterricht und die Schreibschrift.
Die scheidende Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner sorgte für
verständlichere Informationsblätter für Geldanlagen.
Ferner stehen auch Musiker auf der Auswahlliste: Sängerin Beatrice
Egli gewann bei „Deutschland sucht den Superstar“ mit einem
deutschsprachigen Lied („Mein Herz“). Die bayrische Blasmusikgruppe
„LaBrassBanda“ hätte mit „Nackert“ das Land mit einem
deutschsprachigen Lied beim „ESC“ vertreten können.
Die Auszeichnung „Sprachwahrer des Jahres“ erhielten bisher etwa
Frank Plasberg (2012), Loriot (2011), Porsche (2007), Benedikt XVI.
(2005) und Reiner Kunze (2002).
Ausführliche Begründungen zu allen Kandidaten:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer
Abstimmungsformular:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer/Formular/form.html
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2013-12-20.shtml
Pressekontakt:
Thomas Paulwitz
Telefon 09131/480661
http://www.deutsche-sprachwelt.de
schriftleitung@deutsche-sprachwelt.de
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