Natürlich ist ein Menschenleben unbezahlbar. Und auch
die Chance, eine Minute früher wiederbelebt zu werden und so keine
bleibenden Hirnschäden zu erleiden, ist nicht mit Geld aufzuwiegen.
Das Problem ist nur: Wird das auf den Autobahnen durch die
Rettungsgasse, für deren Bewerbung der Autobahnbetreiber Asfinag in
den vergangenen beiden Jahren rund vier Millionen Euro investiert
hat, tatsächlich erreicht? Nach der jüngsten Evaluierung darf man
daran zweifeln.
Grundsätzlich ist das System ja nicht so kompliziert: Die
Autofahrer auf der linksäußersten Spur fahren nach links, der Rest
nach rechts, wodurch eine Durchfahrtsmöglichkeit für die
Einsatzfahrzeuge entsteht. Liegt es also an der Dummheit der
Autofahrer, wenn 50 Prozent der niederösterreichischen Feuerwehrleute
der Meinung sind, die Rettungsgasse funktioniere nicht?
Zum Teil vielleicht. Aber andererseits ist im Alltag der Vorteil
zum Pannenstreifen nicht so klar zu sehen. Wer am Montagmorgen an den
Stadteinfahrten im Stau steht, müsste rechtlich gesehen an den Rand
fahren. Nur: Der Stillstand wird für gewöhnlich durch die Überlastung
hervorgerufen und nicht durch einen Unfall. Fröhliches Reversieren
würde die Situation wohl eher verschärfen.
Ob die Retter im Vergleich zur Fahrt auf dem Pannenstreifen
tatsächlich Zeit sparen, wissen sie selbst nicht. Ziemlich viele
Unklarheiten für vier Millionen Euro.
Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
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