Von 1945 bis 1961 flüchteten geschätzte vier
Millionen Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone. „Uns wurde
damals nur gesagt: ,Wir fahren in den Urlaub–„, erinnert sich Autor
Rainer Langhans, der im Alter von 13 Jahren mit seiner Familie in
einer S-Bahn nach West-Berlin ausreiste. Mit dem Bau der Mauer am 13.
August 1961 wurden solche Fluchtversuche unmöglich. Jeder, der
trotzdem versuchte, das Land zu verlassen, begab sich in
Lebensgefahr. In der großen Samstags-Dokumentation „50 Jahre
Mauerbau“ (am 13. August um 22:20 Uhr bei VOX) rekonstruiert SPIEGEL
TV die Ereignisse, die zur Teilung Deutschlands in Ost und West und
zum Bau der Mauer führten. Die vierstündige Dokumentation zeigt
anhand von seltenen Farbaufnahmen aus nationalen und internationalen
Archiven und bislang unveröffentlichten Amateurfilmen den Kampf
zwischen Ost und West und das damit verbundene Lebensgefühl einer
ganzen Generation. Über ihre Flucht aus der sowjetischen
Besatzungszone berichten neben Rainer Langhans auch Alice und Ellen
Kessler und Hans-Dietrich Genscher. An die Zeit des Kalten Krieges
und ihre ganz persönlichen Erfahrungen erinnern sich außerdem Gunther
Emmerlich, Edzard Reuter, Dieter Hallervorden und Hugo Egon Balder.
Wie Familie Langhans nutzten viele Familien die Möglichkeit, mit
der S-Bahn aus der sowjetischen Besatzungszone zu flüchten. „Wir
haben im Schöneberger Rathaus selbstverständlich gewusst – da braut
sich etwas zusammen. Mit anderen Worten: Das konnte die Zone nicht
hinnehmen, dass ein permanenter Abfluss von Menschen stattfand. Für
20 Pfennig kam man mit der S-Bahn von Ost- nach West-Berlin“,
erinnert sich der damalige Leiter des Presse- und Informationsamtes
des Landes Berlin Egon Bahr. Nur wenige Tage später wurde die Mauer
errichtet. „Da war ich dabei. Da stand ich als kleines Kind zwei
Meter entfernt von den Jungs, die den Stacheldraht gezogen haben“, so
Hugo Egon Balder. Während die Mauer für Westdeutsche meist nur eine
Unannehmlichkeit war, bedeutete sie für Ost-Deutsche das Ende der
Welt. „Die Vorstellung, dass man sich in Berlin nicht mehr bewegen
kann, war für mich ganz schrecklich, zumal mir deutlich wurde, was
das auch für die Menschen in der DDR bedeutete. Denn viele hatten ja
gesagt: Wir bleiben so lange es geht, aber wir können ja immer noch
weggehen. Und das war nun nicht mehr möglich“, erinnert sich
Hans-Dietrich Genscher. Während die USA und die Sowjetunion im
Zweiten Weltkrieg noch miteinander gegen Hitler gekämpft hatten,
zeigten sich schon bald nach Kriegsende große Differenzen. Diese
führten schließlich nicht nur zum Bruch zwischen den beiden
Weltmächten, sondern auch zum Bau der sogenannten „befestigten
Staatsgrenze“, der Berliner Mauer. Die große Samstags-Dokumentation
„50 Jahre Mauerbau“ dokumentiert die Zeit des Kalten Krieges sowohl
aus der West- als auch aus der Ostperspektive. Einen
außergewöhnlichen Blick auf die Zeit ermöglichen u.a. Lehrfilme für
US-Soldaten, die über die gefährlichen Deutschen aufklären. Selten
gezeigte Farbaufnahmen von Muster-Genossenschaften im Osten oder
Propagandafilme aus Ost- und West-Berlin zeichnen ein Sittenbild aus
einer Epoche, die zu den turbulentesten und spannendsten aber auch zu
einer der gefährlichsten der deutsch-deutschen Geschichte zählt.
Weitere Informationen zur großen Samstags-Dokumentation finden Sie
im VOX-Pressezentrum unter http://kommunikation.vox.de !
Pressekontakt:
Bei Rückfragen: VOX Kommunikation und Presse, Julia Kikillis, Tel.:
0221/456 – 81505
Bei Fotowünschen: VOX Bildredaktion, Lotte Lilholt, Tel.: 0221/456 –
81512
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