Das Erste: „Menschen bei Maischberger“ am Dienstag, 15. November 2011, 23.15 Uhr im Ersten

Thema:

„Gestern reich, heute pleite – Schuld oder Schicksal?“

Hera Lind (Bestsellerautorin)
Peter Zwegat (Schuldnerberater)
Werner Böhm (Sänger, alias „Gottlieb Wendehals“)
Daniel Lopes (Ex-„Superstar“)
Claudia Verlande (Pleite durch Ehemann)
Marion Kremer (Inkasso-Vertreterin)

Hera Lind
Über 13 Millionen Bücher verkaufte die Bestsellerautorin („Das
Superweib“) seit Mitte der 90er: „Das waren meine fetten Jahre, ich
verdiente richtig gut – doch materielle Dinge haben mir nie viel
bedeutet.“ Ihr Vermögen vertraute Hera Lind Beratern an. Als sie
eines Tages beim Friseur bezahlen wollte, waren alle Konten gesperrt:
„Ich dachte an einen Irrtum. Doch dann kam heraus: statt Millionen
hatte ich plötzlich Millionen Schulden.“ Die Schriftstellerin musste
u. a. ihre Villa verkaufen. „Mein Selbstbewusstsein war auf die Größe
einer Erbse geschrumpft, doch selbst aus so einem Alptraum kann man
gestärkt wieder herauskommen, wenn man hart arbeitet“, sagt die
Mutter von vier Kindern, die mittlerweile alle Schulden zurückbezahlt
hat.

Peter Zwegat
Er ist Deutschlands bekanntester Schuldnerberater. Peter Zwegat
(RTL-Sendung „Raus aus den Schulden“) zahlt selbst hauptsächlich mit
Bargeld und warnt: „Schuldenmachen ist heute leicht und locker. Und
genau das ist die Gefahr. Viele Leute können nicht mit Geld umgehen
und schätzen Risiken falsch ein.“ Andererseits lebe unsere Wirtschaft
von immer konsumfreudigen Menschen. „Früher wurde auf ein Auto
gespart, heute möchte man es sofort haben. Es ist oft zu einfach, an
einen Kredit zu kommen.“

Werner Böhm
In der Rolle des Gottlieb Wendehals animierte er Millionen Menschen
zur „Polonäse Blankenese“ und brachte es zwischenzeitlich mit seinen
Hits auf ein Vermögen von zehn Millionen Mark. Vor vier Jahren musste
der Schlagerstar mit 600.000 Euro Schulden Privatinsolvenz anmelden.
Seitdem lebt er auf Sparflamme. Seine Frau verwaltet den Rest des
Einkommens. „Das Geld habe ich so schnell verballert, das kann man
sich gar nicht vorstellen“, sagt Werner Böhm heute.

Daniel Lopes
Er war einer der ersten Casting-Superstars in Deutschland. Als
„Deutschland sucht den Superstar“-Finalist wurde er berühmt – mit den
Auftritten nach der Castingshow vermögend. Bis zu 20.000 Euro pro
Auftritt bekam Daniel Lopes. Doch der Mädchenschwarm ließ es krachen.
600.000 Euro verprasste er für ein Leben im Luxus. Als die Auftritte
ausblieben, wurden daraus schnell 200.000 Euro Schulden. Heute lebt
der Sänger und Musiker bei Freunden, ist nicht krankenversichert und
hat kein Geld, um seinen kleinen Sohn zu besuchen.

Claudia Verlande
„Ich glaubte an unsere Ehe und daran, dass man in guten wie in
schlechten Zeiten zusammenhält“, sagt die gelernte Verwaltungswirtin.
„Mein Mann kaufte Immobilien als Alterssicherung und ich unterschrieb
alle Bürgschaften, auch wenn ich immer ein komisches Bauchgefühl
hatte.“ Als die Ehe zerbricht und Claudia Verlande die Scheidung
verlangt, macht ein Anwalt der zweifachen Mutter klar, dass sie
inklusive aller Bürgschaften auf 621.000 Euro Schulden kommt. Für
Claudia Verlande bricht eine Welt zusammen, die Privatinsolvenz ist
unvermeidbar. Seit diesem Jahr ist sie schuldenfrei.

Marion Kremer
„Etwa zehn Prozent der erwachsenen deutschen Bevölkerung ist
verschuldet oder sogar überschuldet“, sagt die Vizepräsidentin des
Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen. Marion Kremer fordert
mehr Maßnahmen zur Schuldenprävention und die Einführung des
Schulfachs Finanzkompetenz. Die Zahlungsmoral vieler Schuldner sei
schlecht, kritisiert die Münchener Inkassounternehmerin und fordert
mehr Eigenverantwortung: „Der Hauptgrund für Schulden ist, dass die
Leute einfach zu viel konsumieren, zu viel ausgeben.“

„Menschen bei Maischberger“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
(Redaktion: Klaus Michael Heinz)

Pressekontakt:
POSITION Institut für Kommunikation, Silke Doering
Tel.: 0221 / 931806 – 18, Fax: 0221 / 33180 – 74,
E-Mail: silke.doering@position.de

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