Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Wagner-Festspielen in Bayreuth:

Auf dem Grünen Hügel wollen Richard Wagners
lange Opern auch vom Publikum erarbeitet und erlitten sein. In diesem
Jahr ist der monumentale Musiktheater-Vierteiler „Der Ring des
Nibelungen“ als Neuproduktion herausgekommen. Leider blieb Frank
Castorfs Inszenierung bunt und beliebig, und manchmal provozierte der
Regisseur die Wagnerianer. Die saßen am Ende mit Trillerpfeifen im
Saal. Sie werden trotzdem wiederkommen und sich in den
Ausnahmezustand Bayreuth begeben, in eine der eigenartigsten
Parallelwelten, die man sich vorstellen kann. Manchmal sehnt man
sich nach Mozart in Salzburg. Und doch: Kaum hat man Bayreuth
verlassen, will man schon wieder hin. Versinken, ertrinken, sitzen
und schwitzen – und notfalls hinterher laut Buh rufen. Verstehe einer
die Wagnerianer.

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Stuttgarter Nachrichten
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Joachim Volk
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