Dass der Meeresspiegel steigt, liegt offenbar auch
zu einem großen Teil an intensiver Grundwasserförderung, berichtet
das Magazin GEO in seiner August-Ausgabe. Zwar lässt die Erderwärmung
Gletscher abschmelzen, wodurch die Ozeane anschwellen. Aber das ist
nicht der einzige Grund, fand ein Hydrologenteam um Yadu Pokhrel von
der Rutgers University heraus.
Unter Fachleuten galt es schon lange als Problem, dass die
Modellrechnungen nur einen Teil der empirisch gemessenen
Meeresspiegelerhöhung erklären konnten: Berücksichtigt man
Eisschmelze und Ausdehnung des Wassers durch höhere Temperaturen,
dürften die Ozeane in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
lediglich um 1,1 Millimeter pro Jahr angestiegen sein. Tatsächlich
aber waren es 1,8 Millimeter.
Pokhrel und seine Kollegen fanden nun heraus, dass die restlichen
rund 0,7 Millimeter pro Jahr auf die zunehmende Ausbeutung der
Grundwasserreserven zurückgehen. Das Grundwasser gelangt durch
menschliche Nutzung über die Kanalisation ins Meer – wo es zu rund 42
Prozent des Meeresspiegelanstiegs beiträgt.
Die Forscher waren selbst überrascht über dieses Ausmaß. Bislang
meinte man, Staudämme, die ja Wasser zurückhalten, würden den Effekt
der Grundwasserzufuhr kompensieren. Doch dem ist nicht so. Durch
globales Bevölkerungswachstum und mehr Bewässerungsflächen hat sich
der Grund- und Trinkwasserverbrauch über die vergangenen Jahrzehnte
verdoppelt. Lokales Handeln mit globalen Folgen.
Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich,
hat 146 Seiten und kostet 6,60 Euro.
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Maike Pelikan
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