Der Deutsche Journalisten-Verband hat den Verkauf des WAZ-Anteils an der serbischen Tageszeitung Politika kritisiert. Wie die WAZ-Mediengruppe auf Nachfrage des DJV bestätigte, übernimmt eine so genannte East Media Group aus Russland den 50-prozentigen WAZ-Anteil an der Zeitung. Über den Kaufpreis ist ebenso wenig bekannt wie über die Pläne des neuen Eigentümers. „Es gibt zu denken, wenn die Essener Mediengruppe ihr verlegerisches Engagement an ein völlig unbekanntes Unternehmen aus Russland abtritt“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Er forderte die WAZ-Verantwortlichen auf, Informationen über den Käufer und dessen Hintergrund zu liefern.
Sorgen um die berufliche Zukunft der Politika-Journalisten und die publizistische Unabhängigkeit der Zeitung seien aus Sicht des DJVVorsitzenden allzu verständlich. Schon jetzt gehöre die Zeitung zur Hälfte dem serbischen Staat. Vor diesem Hintergrund komme der publizistischen Verantwortung des Miteigentümers East Media Group eine große Bedeutung zu. „Ob ein als Verlag gänzlich unbekanntes Unternehmen dieser Rolle gerecht werden kann, bleibt zu hoffen“, sagte Konken.
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