ots.Audio: ZDF-Fernsehfilm mit Anna Loos in der Hauptrolle packt heiße Eisen an: Burnout, Gewalt in den Schulen und Amoklauf

Anmoderation:

Fontane-Realschule. Erster Schultag nach den Ferien. In der Klasse
7c fallen Schüsse. Es herrscht Chaos und Hysterie. Dann ist es auf
einen Schlag still… Die beliebte Deutschlehrerin Katja – gespielt
von Meret Becker – wird lebensgefährlich getroffen und fällt ins
Koma. Ihre Freundin Andrea, eine schulmüde Biologielehrerin und ihre
beste Freundin, überzeugend dargestellt von Anna Loos, macht sich
Vorwürfe, weil sie kurz zuvor mit Katja die Klassen getauscht hat.
Selten, sagt Anna Loos, war sie so fasziniert von einem Film:

1. O-Ton Anna Loos

Ich habe das Drehbuch von „Die Lehrerin“ gelesen, und nachdem ich
20 Seiten gelesen hatte, habe ich sofort die Produktion angerufen und
habe gesagt, wehe ihr bietet das irgendjemand anders an. Ich lese
jetzt weiter, aber ihr dürft es auf keinen Fall irgendjemand anders
anbieten. Denn schon nach 20 Seiten hatte die Geschichte für mich
eine Art Sog. (0:23)

Anna Loos verkörpert die Biologielehrerin Andrea Liebnitz, die am
Rande des Nervenzusammenbruchs steht, überzeugend und ohne falsche
Untertöne. Zwei Themen behandelt der Film „Die Lehrerin, der als
ZDF-Fernsehfilm der Woche am Montag, 23. Januar um 20 Uhr 15 läuft:
das Thema Gewalt in der Schule und das Thema Burnout. Beides
aktueller denn je, findet Anna Loos:

2. O-Ton Anna Loos

Das Thema Burnout ist ein Thema unserer heutigen Zeit. Vor zehn
Jahren hat da ja noch keiner drüber geredet. Es ist eben heute so,
dass die Menschen mit dem, was sie alles leisten müssen innerhalb von
24 Stunden, einfach überfordert sind. Wenn man dann auch noch eine
Familie hat, dann ist es einfach oftmals zu viel. Und zum Thema
Gewalt an der Schule: Ich finde auch richtig, dass man Filme darüber
macht. Ich finde aber auch wichtig, dass man keine reißerischen Filme
darüber macht und dass man auch die Position der Opfer zeigt. Das
machen wir. Also wir erzählen den Amoklauf, der an dieser Schule
passiert, eigentlich ausschließlich aus der Position der Opfer. Und
das gefällt mir bei uns sehr gut. (0:37)

Der Film verzichtet ganz bewusst auf reißerische
Katastrophenbilder. Er bleibt bei den Opfern, zeigt die Betroffenheit
der Schüler, aber auch die Verzweiflung der Lehrer. Andrea Liebnitz
braucht Hilfe von einem Psychologen, sie hat schon die Kündigung in
der Hand, zerreißt sie aber am Ende des Films. Die Lehrerin ist für
Anna Loos eine faszinierende, aber auch schwierige Rolle gewesen, auf
die sie sich akribisch vorbereitet hat:

3. O-Ton Anna Loos

Ich habe mir den Schulalltag sehr genau angeschaut. Mein großes
Kind ist schon in der Schule, die geht in die vierte Klasse. Ich
glaube, da kann man auch mal sagen, dass diese deutsche
Bildungspolitik, die da so betrieben wird, die lastet eben nicht nur
auf den Schultern der Kinder, sondern die lastet auch extrem auf den
Schultern der Lehrkräfte. Und ich konnte mich da auch sehr genau
informieren, wie man sich dabei fühlt. Man kann sich das zwar
ziemlich genau vorstellen, aber es hilft schon, zusätzlich mit
jemandem zu sprechen, der das wirklich erlebt hat. Also das sind
schon wichtige Eindrücke, glaube ich. (0:34)

Der Schock des Amoklaufs hat nicht nur die Lehrerin zerstört,
sondern auch die seelische Verfassung der Schüler. All die frühreifen
Macho-Macken sind plötzlich weg. Nur so ist es zu verstehen, dass
sich die Schüler und Schülerinnen an die völlig uncoole Aufgabe
machen, einen Schulgarten anzulegen. Klar, dass ein so intensiver
Film auch bei der Hauptdarstellerin seine Spuren hinterlässt:

4. O-Ton Anna Loos

Also bei „Die Lehrerin“ war es schon so, dass das schon weiter
gearbeitet hat. Für mich war es einer meiner wichtigsten Filme bis
jetzt. Ich habe auch mit meinen Kindern darüber geredet. Vor allen
Dingen natürlich mit meiner Großen. Über Gewalt in der Schule, über
Lehrer und die Frage, was die eigentlich alles aushalten müssen und
wie man sie richtig behandelt. Oder darüber, wie sie eigentlich ihre
Lehrer findet und warum findet sie wen gut oder blöd. Das ist dann
auch schon was, was einen nicht loslässt. Dieses Thema war schon
permanent da, bis der Film abgedreht war. (0:28)

„Die Lehrerin“ läuft im ZDF als Fernsehfilm der Woche. Am
Montagabend zur absoluten Primetime. Und Anna Loos wird den ganzen
Januar für ihren Film auf Plakaten und City-Walls Werbung machen. Die
Berlinerin wird sich also Tag für Tag auf den Straßen ihrer
Heimatstadt selbst begegnen….

5. O-Ton Anna Loos

Das ist schon ein bisschen komisch. Ich mache prinzipiell nicht so
gerne Fotos. Das ist irgendwie nicht so mein Ding. Ich schaue
natürlich meine Filme, klar, ich muss ja sagen, wie ich finde, dass
die geworden sind. Aber so ein großes Foto, da weiß ich jetzt noch
nicht, ob ich dann vielleicht weg gehe von Berlin und wandere zwei
Wochen aus oder so. So lange hängen die ja, glaube ich, nicht. (0:22)

Abmoderation:

„Die Lehrerin“ – ein sehenswerter Film, der beste Kritiken
bekommt: „Höchste Fernsehkunst“ schreibt Der SPIEGEL, „Ohne falsche
Untertöne“ lobt der stern, und TV Spielfilm schwärmt „Klug und mit
viel Feingefühl“. Der Film läuft am 23. Januar um 20 Uhr 15 im ZDF
als Fernsehfilm der Woche.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle, 06131 70 12120
all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0

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