Happy Message der EKD
Zum zweiten Mal wird die Telekom für ihr Denglisch abgestraft. Es
ist aber auch vertrackt: Mit dem Handy haben die Deutschen einen
Anglizismus akzeptiert, der nicht mal ein englisches Vorbild hat. Da
liegt es nahe, das Telefonieren ganz auf die Fremdsprache umzustellen
und Unsinn wie die „Call & Surf Mobile Friends“ in die Welt zu
setzen. Es bleibt aber müßig, darüber zu schimpfen: Werbedeutsch soll
verkaufen. Und Verunklarung wirkt bei der Telekom besser als
Argumente. Irgendwie spricht das dann doch eine deutliche Sprache.
Viel verblüffender ist der Drittplatzierte: Offenbar will die
evangelische Kirche genauso klingen wie die Rosstäuscher der Reklame:
Glaube als „Seelen-Wellness“. Und dann auch noch „Luther-Activities“.
Ausgerechnet. Luthers Aktivitäten zielten eigentlich darauf, das
Evangelium verständlich zu machen. Nun verhunzt die EKD die eigene
happy message. Die Nachwuchssorgen scheinen schlimm zu sein.
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Die Sprache ist doch kein fixes Konstrukt, es ändert sich permanent. Niemand regt sich mehr über das Wort „Cool“ auf oder auf die vielen französischen Einflüsse oder anderer Länder. Sprache bewegt sich, Sprache verändert sich. Der Satz „Ich hab keinen Bock“, kommt aus altdeutschen Schauderwelsch: Ick hab keen bog“ – Also ich ich hab keinen Hunger. …
Anglizismen sind doch klar, schließlich ist das die Sprache die man fast überall auf der Welt spricht!