Sie war eine Vorzeigeschule: als Internat und in Sachen
Reformpädagogik. Umso erschütterter reagierte die Öffentlichkeit auf
die Berichte über massiven sexuellen Missbrauch an der
Odenwaldschule, die Anfang 2010 bekannt wurden. Der Dokumentarfilm
„Und wir sind nicht die Einzigen“ von Christoph Röhl geht den
Ursachen des Missbrauchs auf den Grund und beschäftigt sich mit dem
langen Schweigen auf allen Seiten.
„Meine Recherchen haben mir gezeigt, dass viele Leute, die den
Missbrauch geahnt haben, trotzdem nicht gehandelt haben, weil sie
nicht emotional begriffen haben, worum es eigentlich geht. Genau das
wollte ich mit diesem Film ändern.“ Regisseur Christoph Röhl, 1967 in
Brighton geboren und ehemaliger Englisch-Tutor an der Odenwaldschule,
konnte aufgrund seiner guten Kontakte im Umfeld der 100-Jahr-Feier
der Odenwaldschule im Juli 2010 Gespräche mit zahlreichen
Altschülern, Lehrern und Personen aus dem Umfeld der Schule führen.
Sein Film konzentriert sich ganz auf die Aussagen der Protagonisten,
die die schockierende Dimension und Systematik des Missbrauchs an der
renommierten Schule deutlich machen. Bis heute haben sich 132 Opfer
persönlich gemeldet, 18 Täter sind namentlich bekannt. Doch
Konsequenzen hatte das für die Täter bislang nicht.
Zuvor, um 20.15 Uhr, zeigt 3sat Thomas Vinterbergs „Dogma-95“-Film
„Das Fest“. Dabei rechnet ein Sohn während einer Familienfeier mit
seinem Vater ab, der ihn und seine Schwester jahrelang missbraucht
hat.
Hinweis für Journalisten: Sehen Sie den kompletten Film als
Videostream jetzt im 3sat-Pressetreff unter www.pressetreff.3sat.de.
Dort finden Sie außerdem ein Interview mit Dokumentarfilmer Christoph
Röhl zum Runterladen.
Im 3sat-Pressetreff können Sie ab sofort auch einen individuell
zusammenstellbaren Newsletter abonnieren.
Pressekontakt:
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Marion Leibrecht
Telefon: +49 (0) 6131 – 701 6478
E-Mail: leibrecht.m@3sat.de
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