Bitte diese Fassung verwenden! (Bitte korrigierten Vornamen beachten) / „Seine Figuren haben ihn zur Legende gemacht“ / ZDF-Intendant Schächter zum Tod von Produzent Helmut Ringelmann

Deutschlands erfolgreichster Krimiproduzent Helmut
Ringelmann ist tot. Der Produzent der berühmten ZDF-Krimiserien
„Derrick“, „Der Alte“ und „Der Kommissar“ starb im Alter von 84
Jahren in seinem Haus in Grünwald. ZDF-Intendant Markus Schächter
bezeichnete Ringelmann als einen der wichtigsten Produzenten aus der
Gründerzeit des deutschen Fernsehens. Schächter: „Helmut Ringelmann
hat mit seinen Ermittlern Fernsehlegenden erschaffen; seine Figuren
Oberinspektor Derrick, Kommissar Keller und Kriminalhauptkommissar
Köster haben auch ihn zur Legende gemacht. Das ZDF ist seinem
Ausnahmeproduzenten und jahrzehntelangen Partner dankbar.“ Im
vergangenen Oktober hatte Helmut Ringelmann sich aus dem
Fernsehgeschäft zurückgezogen und seine Firma, die „Neue Münchener
Fernsehproduktion“, an Susanne Porsche verkauft.

Geboren am 4. September 1926, absolvierte Ringelmann zunächst eine
Schauspielausbildung bei Martin Held, 1949 wurde er Regieassistent
bei Heinz Hilpert. Als Aufnahmeleiter und Produktionsleiter arbeitete
er mit Regiegrößen wie Max Ophüls oder Stanley Kubrick zusammen, mit
dem er 1957 den Antikriegsfilm „Wege zum Ruhm“ drehte. Ringelmann
wurde zu Beginn der 60er Jahre geschäftsführender Produzent der Firma
Intertel und begann, die ersten erfolgreichen Serien für das ZDF zu
entwickeln und zu produzieren, darunter „Das Kriminalmuseum“ und „Die
fünfte Kolonne“. 1967 gründete er die Produktionsfirma „Neue Münchner
Fernsehproduktion“ und später die Telenova.

Als „Vater des deutschen TV-Krimis“ erschuf Ringelmann
unvergängliche und einprägsame Ermittler-Figuren: zunächst den
„Kommissar“ mit Erik Ode, darauf folgten „Derrick“ mit Horst Tappert,
„Der Alte“ und schließlich „Siska“. Sie sind unsterbliche Klassiker
der Fernsehunterhaltung geworden und prägen bereits seit Jahrzehnten
das Sendeschema. Die erste „Kommissar“-Folge im März 1969 war eine
Sternstunde des deutschen Fernsehkrimis. Mit dieser Reihe startete
die einzigartige Krimikultur Ringelmanns am Freitagabend. Zu einem
Welterfolg wurde die psychologische Krimi-Serie „Derrick“, die es
seit ihrem Start im Oktober 1974 auf 281 Folgen brachte.
Durchschnittlich mehr als 25 Millionen Zuschauer schauten sich 1974
die Krimireihe an, und in den Folgejahren wurde sie in mehr als 100
Länder verkauft. Ringelmann gestaltete damit die erste deutsche
Krimi-Serie, die auch international Erfolg hatte. Auch die von ihm
seit 1977 produzierte Krimi-Serie „Der Alte“ (erst mit Siegfried
Lowitz, ab 1986 mit Rolf Schimpf und seit 2008 mit Walter Kreye),
erwies sich als Dauerbrenner auf dem Bildschirm und mit 104
Auslandsverkäufen übertraf diese Serie noch „Derrick“.

Für das ZDF gab Ringelmann ein Krimimuster vor, das bis heute
Gültigkeit hat. Ein Muster für gewaltfreie Krimis, bei dem das
psychologische Warum im Vordergrund steht. Besonders Horst Tappert
wurde als unsterblicher Oberinspektor Derrick zum Botschafter seines
Landes und korrigierte im Ausland Klischeebilder.

Zahlreiche Preise, darunter vier Bambis, der Bayerische
Fernsehpreis, der Bayerische Verdienstorden, das Bundesverdienstkreuz
I. Klasse und der Telestar 1997 für das Lebenswerk, bezeugen Helmut
Ringelmanns Verdienste um die Fernsehunterhaltung.

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120

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