Römische Büsten, ägyptische Statuen, griechische
Vasen, babylonische Münzen und gotische Waffen – Zehntausende Sammler
in aller Welt jagen nach den Schätzen vorchristlicher Kulturen,
fasziniert von der Idee, ein echtes Stück Vergangenheit ihr Eigen zu
wissen. Auch als Statussymbol und Geldanlage taugen die bis zu
mehrere tausend Jahre alten Kunstgegenstände. Doch fast überall ist
die Ausfuhr historischer Stücke verboten. Nur schwer vorstellbar,
dass all die neuen und gänzlich unbekannten Antiken, die nach
Deutschland kommen, legal sein sollen. Für die Dokumentation „Blutige
Schätze – Der Antikenhandel und der Terror“, den das ZDF am Mittwoch,
23. Februar 2011, 0.35 Uhr, zeigt, recherchierte ein Autorenteam mehr
als ein Jahr bei Polizeifahndern, Kunstliebhabern, ehemaligen
Schmugglern und aktiven Händlern. Das Ergebnis: Viele
Branchenvertreter scheren sich nicht um die Herkunft ihrer Ware,
sogar dann nicht, wenn sie aus dem Dunstkreis diktatorischer Warlords
oder radikal-islamischer Rebellen stammt. Rainer Fromm, Kristian
Lüders und Michael Strompen stießen prompt auf Aktionshäuser, die
geraubte Antiken verkaufen.
Christian Manhart, bei der UNESCO Chef der Sektion für Museen und
Kulturgüter, schätzt, dass der Profit des Handels mit geraubter Kunst
in die Milliarden geht. Axel Poels, Leiter der belgischen
Polizeiabteilung „Kunstkriminalität“, spricht offen aus, was die
gesamte Kunstszene weiß: „Zum Beispiel in Afghanistan führen die
Taliban einen Krieg gegen den Okzident, gegen die Regierung, und sie
finanzieren diesen Krieg mit Drogenhandel und auch mit dem Handel
gestohlener Kunstgegenstände.“
Die ZDF-Autoren sprachen für die Dokumentation auch mit Michel van
Rijn, der einst als Kunsthändler Polizei wie Kollegen narrte, später
als Informant von Interpol und Scottland Yard diente und in der
Branche einen legendären Ruf besitzt. Er sagt: „Eine Menge des Geldes
aus Antiquitäten geht zu Personen, die keine guten Absichten haben
und die dem Terrorismus nahe stehen.“
Prof. Dr. Jürgen Stock, BKA-Vizepräsident, spricht im Film sogar
von Hinweisen auf strukturierte organisierte Kriminalität.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 –
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/blutigeschaetze
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