Mit seinem Umzug aus der Zivilisation in einen ausgemusterten Vier-Quadratmeter-Schäferkarren begann Hans Anthon Wagner das Zeichnen seiner Kunst im Briefmarkenformat. 32 Jahre später, im Jahr 2006, eröffnete das Museum Anthon. Es zeigt 400 der über 3000 Bilder des studierten Grafikers vom Schönbuchrand. Auch seine gusseiserne Druckpresse steht einsatzbereit im Raum.
Der Blick aus den großen Fenstern geht in die Streuobstwiesen um Breitenholz. Ein 700-Seelen-Dorf abseits des Verkehrs zwischen Tübingen und Herrenberg. Vom Sessel am Tisch ist das ganze Museum zu überblicken. Doch die feinen Malereien verlangen Nähe. Steindruck und Gemaltes mit Tusche und Aquarellfarben. Naturalistische Darstellungen, deren Bildunterschriften täuschen. Sie beschreiben nur, was man sieht. Was man nicht auf den ersten Blick erkennt ist viel interessanter. Die verborgene Nachricht fordert die Fantasie der Besucher.
Manche erwerben Bilder, wenn es die beschränkte Auflagenzahl erlaubt. Wagner ist ein humorvoller Mensch. Seine Werke machen das deutlich. Diese Stimmung scheint sich zu übertragen. Das kann nur große Kunst, hier im bescheiden kleinen Rahmenformat.
Öffnungszeiten: Auf Anfrage Tel. 07073/7977, museum-anthon@web.de
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