Am 29. September wird in Berlins jüngster Galerie, der „Galerie Ei“, die vierte Ausstellung eröffnet. Drei Künstler stellen sich vor, dazu sind Arbeiten von vier Studenten aus den vorhergehenden und einer der kommenden Ausstellungen zu sehen. Eine der Besonderheiten dieser Galerie zwischen Kollwitz- und Helmholtzplatz ist die Präsentation studentischer Arbeiten zu jeder Ausstellung. Den Namen bezieht die Galerie übrigens aus ihrer Lage. Denn der Berliner sagt zu diesem Kiez-Eckchen nur Göhrener Ei…
Die drei großen Räume sind drei „gestandenen“ Künstlern gewidmet. In den unwirklichen Welten des Malers Michael Waitz (46) tummeln sich die Gesichtslosen, die Nadelstreifenmänner, die die sich aus den Schneckenhäusern ihrer Zurückgezogenheit nicht mehr befreien können. Die im Mief der Blasen gleichsam ersticken, die die Dämpfe der giftigen Rauchsäulen voller Gleichgültigkeit in sich hineinsaugen… Seine absurd-bedrohlichen Visionen einer seelenlosen Welt sind eine Metapher auf den sorglosen Umgang der Menschen mit sich selbst und ihrer natürlichen Umwelt.
Die eindringlich-zeichenhafte Sprache der jungen Malerin Magda Voerster (32) gibt ihren Arbeiten eine sensible und zugleich krafvolle Klarheit. In ihrer poetischen Einheit von Naturbeobachtung, Gedachtem, Gefühltem und Traumhaften präsentiert sie Arbeiten, die regelrecht leuchten. Dann wieder federleicht zu schweben scheinen.
Der Fotograf Stephan Pramme (33), der sein Handwerk am Lette-Verein u.a. bei dem genialen Roger Melies erlernte, ist mit seiner Porträt-Serie über Juden in Berlin – als Bewohner, Besucher, Durchreisende – sehr nah dem Alltag verhaftet. Die Macht des Faktischen weiß Stephan Pramme aber immer mit jenem Quentchen Gefühl oder Stimmung zu verbinden, die seine Fotografien aus dem Alltäglichen herausheben. Enstanden sind sie zumeist im Auftrag der Jüdischen Allgemeinen Zeitung.
Bis 6. November Di/Do/Fr 15-19 Uhr, Sa 12-16 Uhr
Göhrener Straße 14, 10437 Berlin
www.galerie-ei.de
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